Gespinstfasern

677. Gespinstfasern
677. Gespinstfasern

[675] Gespinstfasern, die für die Herstellung der Gespinste dienenden natürlichen Faserstoffe. Pflanzliche G. sind: einzellige Haare (Baumwolle); Bastfasern (Flachs, Hanf, Jute, Gumbohanf, Nesselfasern); monokotyle Gefäßbündel (Aloehanf, Coir), monokotyle Sklerenchymfaserbündel (Manilahanf, neuseeländ. Flachs); Gefäßbündelgruppen (Tillandsiafaser, Kitulfaser, Piassave); Blätter (Esparto). Tierische G. sind die feinern Fellhaare, die Fäden der Seidenspinner, einzelner Spinnen (Spinnenseide), Muschelseide. Anorganische sind: Asbestwolle, Glasseide, Metallfäden. Abb. 677 zeigt in etwa 200facher Vergrößerung die wichtigsten G.: Baumwollfaser [a], ein beim Vertrocknen des Zellinhalts plattgedrückter Schlauch, gedreht, an den Rändern wulstartig verdickt; Flachsfaser [b], meist glatt, mit Querfaltungen, bauchigen Erweiterungen und engem Hohlraum; Hanf wie Flachs, aber meist mit weiterm Hohlraum; Faserende beim Flachs zugespitzt [c], beim Hanf stumpf, oft verzweigt [d]; Jutefaser [e], glatt, mit stellenweise verengtem Hohlraum, die Enden abgerundet mit erweitertem Hohlraum [f]; Wollhaar [g], schuppige Oberfläche, im Innern oft dunkle Stellen, sog. Markinseln; Seidenfaden [h], zwei durch Leimhülle verbundene Elementarfäden, die Leimhülle bekommt Querrisse bei Dehnung der sehr elastischen Fäden. – Über die Mikroskopie der G. vgl. Höhnel (2. Aufl. 1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 675.
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