Hannibal [2]

[758] Hannĭbal, karthag. Feldherr, Sohn des Hamilkar Barkas, geb. 246 v. Chr. Er begleitete Hamilkar nach Spanien und übernahm nach seines Schwagers Hasdrubal Tode den Oberbefehl (220), unterwarf dann das östl. Spanien bis zum Ebro und eroberte 219 Sagunt. Darauf erklärten die Römer den (2. Pun.) Krieg. H. unternahm 218 den berühmten Zug über die Alpen, siegte am Ticinus und an der Trebia, 217 am Trasimenischen See, 216 bei Cannä, eroberte fast ganz Unteritalien, erschien 211 vor Rom (H. ad portas!), sah sich aber zuletzt wegen mangelnder Unterstützung aus der Heimat auf Bruttium beschränkt, ward 203 nach dem von Scipio bedrohten Karthago zurückgerufen, von diesem 19. Okt. 202 bei Zama geschlagen, floh, um der Auslieferung an die Römer zu entgehen, zuerst zu König Antiochus von Syrien, dann zu König Prusias von Bithynien, tötete sich, als auch hier röm. Gesandte seine Auslieferung forderten, 183 durch Gift. – Vgl. Hennebert (franz., 1870-92).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 758.
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