Harnblase

[762] Harnblase (Vesīca urinarĭa), im kleinen Becken gelegener häutig-muskulöser Sack zur Ansammlung und zeitweisen Entleerung des Harns durch seine von oben nach unten gehenden Muskelbündel (Harnauspresser). An der hintern Seite der H. münden die Harnleiter (Ureteren), die den Urin von der Niere in die Blase führen; nach unten geht sie in den Blasenhals über, in dessen Wand sich ein ringförmiger Muskel (der Blasenschließer) befindet. Zur Untersuchung dient Durchleuchtung der Blasenwand (Zystoskopie). Blasenkatarrh nach Genuß von Most, unvergorenem Bier, bei Tripper etc. kann zu Blasenentzündung mit Geschwürbildung, auch zu Blasenkrampf führen. Letzterer entsteht auch durch Reizungszustände der Harnröhre, des Mastdarms, der Gebärmutter u.a. Blasenlähmung mit verhindertem oder unwillkürlichem Abgang von Urin, im höhern Alter und bei Rückenmarkskrankheiten.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 762.
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