Rückenmarkskrankheiten

[567] Rückenmarkskrankheiten, Krankheiten des Rückenmarks selbst und seiner Häute. Die Rückenmarkshautentzündung (Meningītis spinālis) entsteht nach Verletzungen und Entzündungen der Wirbel, sowie im Anschluß an Allgemeinkrankheiten (Tuberkulose, Syphilis) oder tritt epidemisch als Genickstarre auf. Die Wassersucht des Rückenmarks (Hydrorrhachis), angeboren oder im Verlaufe chronischer Entzündungen entstehend, führt zu Schwund des Rückenmarks und zu Lähmungen. Von Erkrankungen des Rückenmarks selbst sind am häufigsten die Rückenmarksentzündung (Myelītis), die meist zu Verhärtung (Sklerose) mit Untergang zahlreicher Nervenfasern führt; die Rückenmarksschwindsucht (s.d.); die Spinalirritation (s. Rückenschmerzen). Verletzungen des Rückenmarks haben unheilbare Lähmungen zur Folge, sind um so gefährlicher, je höher die Verletzung stattfindet; so führt Zerquetschung in der Höhe des zweiten Halswirbels (Genickbrechen) sofortigen Tod herbei. – Vgl. Leyden und Goldscheider (2. Aufl. 1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 567.
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