Hydroidpolypen

838. Gemeiner Armpolyp.
838. Gemeiner Armpolyp.

[842] Hydroīdpolypen und Saumquallen (Hydroidĕa, Hydrozōa, Craspedōta), Ordnung der Ploypomedusen, festsitzende Polypen und Polypenstöcke, meist von Bäumchenform, und freischwimmende Medusen (Hydroidquallen, Saumquallen), letztere mit einem echten Randsaum (Velum) versehen. Die Polypen sind klein und einfacher gebaut als die Korallenpolypen. Arbeitsteilung bei ihnen häufig; Nährpolypen mit Fangarmen und Nesselorganen; die Geschlechtspolypen (Gonoblastidien) erzeugen Geschlechtsgemmen (Gonophoren), die entweder direkt Geschlechtsstoffe produzieren oder sich zu freischwimmenden Quallen (Geschlechtsgeneration) entwickeln, aus deren Eiern sich festsetzende und dann zu Polypen auswachsende Larven entstehen. Unterordnungen: 1) Haplomorpha, freischwimmende Medusen ohne polypenförmige Ammengeneration. 2) Diplomorpha, festsitzende Polypenstöcke mit Geschlechtsknospen, die sich häufig zu freien Medusen entwickeln; hierher z.B. die Sertularien, Kampanularien, Tubularien, Hydraktinien etc. 3) Hydrocorallĭae, festsitzende, korallenähnliche Polypenstöcke, die ein dichtes Netzwerk verkalkter Röhren darstellen. 4) Eleutheroblastĕa, einfache, nackte Einzelpolypen mit ungeschlechtlicher (Knospung) und geschlechtlicher (Produktion von Eiern und Samenfäden in der Leibeswand) Fortpflanzung; Süßwasserbewohner; hierher der Süßwasserpolyp (Armpolyp, Hydra), mit der bekanntesten Art, dem grünen Armpolypen (H. virĭdis L.), mit 6-12 und mehr Tentakeln, 1-1,5 cm lg., in stehendem Wasser an kleinen Wasserpflanzen, wächst, zerschnitten, wieder zu neuen Individuen aus, ebenso der gemeine Armpolyp (H. vulgāris Pall. [Abb. 838; a Nesselkapsel]).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 842.
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