Johann [5]

[900] Johann ohne Land, König von England (1199-1216), geb. 24. Dez. 1167 zu Oxford, Sohn Heinrichs II., suchte mit Hilfe Philipps II. von Frankreich seinen in Deutschland gefangenen Bruder, Richard I. Löwenherz, der Krone zu berauben, ließ sich nach dessen Tode 1199 zum König krönen und den berechtigten Thronerben, seinen Neffen Artur, zu Rouen 1202 ermorden. Von seinen Vasallen verlassen, verlor J. fast alle Besitzungen in Frankreich, mußte von Innozenz III., der ihn 1208 in den Bann tat und des Throns verlustig erklärte, sein Reich zu Lehn nehmen (15. Mai 12l3), gewährte 15. Juni 1215 den aufständigen Baronen die Magna Charta (s.d.); da er sein Versprechen verletzte, brach der Bürgerkrieg aus, der herbeigerufene Sohn Philipps II., Dauphin Ludwig, hatte fast ganz Süd- und Ostengland erobert, als J. 19. Okt. 1216 starb. – Vgl. Kate Norgate (1902), J. Lehmann (1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 900.
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