Keilschrift

Literatur. I.
Literatur. I.

[954] Keilschrift, die aus keilförmigen Strichen zusammengesetzten Schriftarten der Denkmäler der Euphrat-und Tigrisländer, Persiens und Armeniens. Man unterscheidet folgende Arten: 1) die Strichfiguren oder hieratische K. (die Sprache ist die älteste Babyloniens, das Sumero-Akkadische); 2) die altbabylon. K. (Könige von Ur); 3) die neubabylon. K., auch babylon. Kursivschrift (von Sardanapal bis zur Arsacidenzeit); 4) die altassyr. K. (etwa 1400 v. Chr.); 5) die neuassyr. oder ninivitische K. (von Teglattphalasar I. bis zum Ende des Assyr. Reichs). Diese 5 Arten sind kombinierte Ideogramm- und Silbenschriften. 6) Die medische, skythische, besser susische K., Silbenschrift mit wenig Monogrammen (aus 3 entlehnt); 7) die altpers. K. (vermutlich von 3 entlehnt), Silbenschrift; darin die ältesten Denkmäler des Persischen; 8) die armenische K., aus den Gegenden am Wansee. Die Entzifferung [954] wurde 1802 durch Grotefend begonnen und durch Lassen, Burnouf, H. Rawlinson, Benfey, Oppert und Spiegel fortgesetzt. [Tafel: Literatur I, 7 u. 15].

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 954-955.
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