Kirchentonarten

[968] Kirchentonarten oder Kirchentöne, die Oktavgattungen des Mittelalters, d.h. die Tonarten, die vor Ausbildung der Dur- und Molltonleiter in Gebrauch waren und welche durch die sog. Grundskala dargestellt wurden. Die Tonart von D zu d hieß die dorische, die von E aus die phrygische, von F die lydische, von G mixolydische, von A äolische, von C ionische Tonart; die beiden letztern entsprachen unserm Moll und Dur. Dies waren die sog. authentischen Tonarten; außerdem gab es noch plagalische, wo der Grund-(Anfangs- resp. Schluß-)Ton in der Mitte lag. Die K. haben sich in der Kirchenmusik, namentlich im Choral, noch erhalten.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 968.
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