Kossuth

[1011] Kossuth (spr. kóschut), Ludw., Führer der ungar. Revolution von 1849, geb. 16. Sept. 1802 zu Monok (Zemplin), Advokat in Pest, als Deputierter (seit 1847) Leiter der Opposition, unter Batthyányi 1848 Finanzminister, dann Präsident des Landesverteidigungsausschusses, beantragte auf dem Reichstage zu Debreczin 14. April 1849 die Absetzung des Hauses Habsburg-Lothringen und die Unabhängigkeitserklärung Ungarns, darauf Gouverneuer in Pest, übertrug 11. Aug. die Diktatur an Görgey und trat auf türk. Gebiet, wo er gefangen genommen und 1850-51 in Kutahia interniert wurde, lebte dann in England, später in Turin, wo er 20. März. 1894 starb; wurde in Budapest auf Staatskosten beigesetzt. »Schriften aus der Emigration« (deutsch, 3 Bde., 1881-82). – Vgl. Horn (1851), Somogyi (1894). – Sein Sohn Franz K., geb. 16. Nov. 1841, Ingenieur, kehrte 1894 nach Ungarn zurück, 1895 in das Abgeordnetenhaus gewählt, Führer der radikalen Unabhängigkeitspartei.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 1011.
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