Kristalle

[1024] Kristalle (grch.), die regelmäßigen und ursprünglichen polyedrischen Körper, deren Form und physik. Eigenschaften im Einklange stehen. Nach dem ihnen eingeschrieben gedachten Achsenkreuz werden sie in sechs Kristallsysteme eingeteilt: 1) reguläres (tesserales) System, mit drei gleichlangen, aufeinander senkrechten Achsen; 2) tetragonales (quadratisches) System: auf zwei gleichen, sich rechtwinklig kreuzenden (Nebenachsen) steht eine dritte, abweichend große Achse (Hauptachse) senkrecht; 3) hexagonales System: auf drei gleichen, sich unter 60° schneidenden Nebenachsen steht eine vierte, abweichend große senkrecht; 4) rhombisches System: drei aufeinander senkrechte, ungleichwertige Achsen; 5) monoklines (klinorhombisches) System: auf zwei verschiedenen, sich schiefwinklig kreuzenden Achsen steht eine dritte senkrecht; 6) triklines System: drei ungleiche, sich schiefwinklig kreuzende Achsen. Die Lehre von den K. heißt Kristallographie, von der Kristallbildung Kristallogenie, von der Berechnung der Formen Kristallometrie, von den physik. Verhältnissen Kristallphysik, deren wichtigster Teil die Kristalloptik ist, die Lehre vom Verhalten der K. gegenüber dem Lichte. – Vgl. Liebisch (1896), Naumann-Zirkel (14. Aufl. 1901), Bruhns (1902), Becker (1903), Groth (4. Aufl. 1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 1024.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: