Lungenentzündung

[92] Lungenentzündung, Pneumonie, die Durchsetzung (Infiltration) des Lungengewebes mit entzündlicher Ausschwitzung aus den Blutgefäßen, tritt in primärer und sekundärer Form auf. Die primäre oder kruppöse L., eine der häufigsten Infektionskrankheiten, wird durch den Pneumokokkus oder Diplococcus lanceolatus (s. Pneumokokken) verursacht; sie beginnt mit Schüttelfrost, es folgen heftige Schmerzen in der Brust, starke Atemnot, hohes Fieber. Kritische Wendung tritt meist am 7. Tage ein, die Beschwerden schwinden, die Temperatur fällt steil ab. Die Entzündung betrifft stets einen ganzen Lungenlappen (lobäre Pneumonie). Die sekundäre oder katarrhalische L., auch Bronchopneumonie genannt, betrifft kleinere Teile der Lunge (lobuläre Pneumonie), tritt im Gefolge verschiedener Infektionskrankheiten (Masern, Typhus, Influenza) auf, auch beim Eindringen von Fremdkörpern in die Lunge (Schluckpneumonie), bei Blutstauungen nach langem Krankenlager (hypostatische Pneumonie), nach Einatmung reizender Dämpfe und Staubkörnchen. Ihre Erreger sind sehr verschiedene Mikroorganismen (Streptokokken, Influenzabazillen, Typhusbazillen u.a.). – Vgl. Aufrecht (1897-99).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 92.
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