Oktaktinien

476. Edelkoralle mit ausgestrecktem und eingezogenen Polypen.
476. Edelkoralle mit ausgestrecktem und eingezogenen Polypen.

[304] Oktaktinĭen, Fiederkorallen (Octactinĭa, Alcyonarĭa), Ordnung der Korallenpolypen, von achtstrahligem Bau und mit 8 Tentakeln, meist Stöcke bildend. Im Cönenchym liegen isolierte kleine Kalkkörperchen (Spikula, Sklerodermiten) eingebettet, die den Stöcken eine halb oder ganz starre Konsistenz verleihen; auch hornige (Achsen-) Skelette kommen vor. Familien: 1) Schwamm-, Kork- oder Lederkorallen (Alcyonĭdae), festsitzende, halb starre oder weiche Stöcke, ohne Achse. 2) Orgelkorallen (Tubiporĭdae), festsitzende Stöcke, Einzeltiere in parallelen, durch wagrechte Querplatten verbundenen Kalkröhren, Röhren lebhaft rot, in den trop. Meeren. 3) Rinden- oder Achsenkorallen (Gorgonĭdae), festsitzende Stöcke mit innerer, horniger oder kalkiger Achse und einer diese überziehenden halbweichen, von Kalkkörpern durchsetzten Rinde, in die die Polypen eingebettet sind; hierher die schwarze Koralle (Plexaura antipăthes L.), buschig verzweigt, schwarz, Ind. Ozean, Rotes Meer, zu Schmuckgegenständen verarbeitet; der Venusfächer (Gorgonĭa oder Rhipidigorgĭa flabellum Valenc.), mit fein netzartigem, fächerartig verflachtem Stock, westind. Meer; Gliederkoralle (Isis neapolitāna v. Koch), aus stabförmigen, durch hornige Zwischenstücke vereinigten Kalkgliedern bestehend, Mittelländ. Meer; Edelkoralle (s.d. nebst Abb. 476). 4) Federkorallen (Seefedern, Pennatulĭdae), nicht fest angewachsen, mit einem Stiel lose im Sand oder Schlamm steckende Stöcke, oberer Teil feder-, blatt-, stab- oder keulenförmig, meist mit horniger oder verkalkter Achse, viele prächtig gefärbt und im Dunkeln bei Berührung leuchtend; hierher die in großen Tiefen lebenden pfauenfederähnlichen Umbellularien u.a.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 304.
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