Romulus

[554] Romŭlus, Roms sagenhafter Gründer und erster König (753-716 v. Chr.), Sohn der Rea Silvia, der Tochter des Königs Numitor von Albalonga und des Mars, von seinem Oheim Amulius, der Numitor vertrieben hatte, nebst seinem Zwillingsbruder Remus ausgesetzt, aber von einer Wölfin gesäugt und später von dem Hirten Faustulus und dessen Weib Acca Larentia aufgezogen. Ein Zufall offenbarte dem Großvater die Abkunft der Zwillinge, die nun Amulius töteten und Numitor wieder einsetzten. Danach gingen sie an die Gründung Roms. Als Remus den Bruder, dem nach den Vogelzeichen die Herrschaft zugefallen war, verspottete und die von diesem gezogene Mauer übersprang, erschlug ihn R. Als Asyl für heimatlose Flüchtlinge wuchs die Stadt rasch. Der Raub der Sabinerinnen verschaffte ihr Frauen. Später ward R. als Quirinus verehrt.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 554.
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