Samaritaner

[600] Samaritāner (bei Luther: Samarīter), die Bewohner Samarias (s.d.); im engern Sinne das Mischvolk, welches dort aus den Resten der Israeliten und den babylon. Kolonisten hervorging; von den jerusalemischen Juden unter Esra und Nehemia ausgeschlossen, gründeten sie nach jüd. Muster eine eigene Religionsgemeinschaft, die aber nur die 5 Bücher Moses als heilige Schrift anerkannte; ein kleiner Rest der Sekte lebt jetzt noch unter einem Hohenpriester in Nabulus (Sichem). Zur samaritanischen Literatur gehören »Das Buch Josua«, eine Chronik von Josuas Zeit bis auf Konstantin d. Gr. (»Chronicon Samaritanum«, hg. 1848) und die Chronik des Abu'l-Fatch aus dem 14. Jahrh. (hg. 1865). – Vgl. Kohn 1868 u. 1876); »Bibliotheca Samaritana« (3 Bde., 1884 fg.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 600.
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