Schädellehre

438. Dolichokephalie.
438. Dolichokephalie.
258. Brachykephaler Schädel, von oben.
258. Brachykephaler Schädel, von oben.

[619] Schädellehre, Kraniologie, die Lehre vom menschlichen Schädel in anthropolog. Beziehung, beschäftigt sich hauptsächlich mit der Schädelmessung (der Kraniometrie). Der Rauminhalt des Schädels beträgt zwischen 1250 und 1750, im Mittel 1500 ccm (über Leute mit größern Schädeln s. Makrokephalie); das Gewicht ohne Unterkiefer 450-800, im Mittel 600 g, bei Frauen etwa 100 g weniger. Nach dem Verhältnis des größten Breiten- zum größten Längsdurchmesser (Längenbreitenindex) wurden die Schädel geordnet in Langköpfe (Dolichokephalen, s. Dolichokephalie [Abb. 438]), Mittelköpfe (Meso- oder Orthokephalen) und in Kurz- oder Breitköpfe (Brachykephalen, s. Brachykephalie [Abb. 258]). Hauptmeßinstrument ist der Tasterzirkel. – Vgl. Virchow (1868), Äby (1867), Benedikt, »Kraniometrie und Kephalometrie« (1888). – S. ist auch s.v.w. Phrenologie (s.d.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 619.
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