Scheintod

[625] Scheintod (Asphyxīa), derjenige Zustand, in welchem die Erscheinungen des Lebens nicht mehr bemerkt werden, indem Gehirn, Lunge und Darm ihre Funktionen eingestellt haben, Bewußtsein, Empfindung und Bewegung völlig fehlen, Herz und Gefäßsystem aber in sehr schwachem Grade noch tätig sind, so daß noch einzelne Herztöne gehört werden. Der Unterschied vom wirklichen Tode besteht darin, daß die elektr. Erregbarkeit der Muskeln erhalten bleibt, Totenstarre und Fäulnis nicht eintritt. Behandlung Scheintoter: künstliche Atmung durch abwechselnden Druck auf den Brustkasten und Erheben der Arme, kräftige Riechmittel und Hautreize, reizende Klistiere. – Vgl. Hasselt (1862).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 625.
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