Somnambulismus

[724] Somnambulismus (vom lat. somnus, Schlaf, und ambulare, wandeln), schlafähnlicher Zustand, der sowohl von selbst entsteht (natürlicher S., Nachtwandeln, s.d.) als auch durch hypnotisierende Einwirkung hervorgebracht werden kann (künstlicher S., Hypnotismus [s.d.] im engern Sinne). Im populären Sinne umfaßt der S. auch die als Hellsehen, magnetisches Schlafwachen, Clairvoyance bezeichneten Zustände, in denen es möglich sein soll, z.B. Vorgänge in weiter Ferne, in der Zukunft etc. wahrzunehmen; beruht meist auf Täuschung, wenn sich auch bei einzelnen Personen (Somnambulen) eine gesteigerte Erregbarkeit findet, so daß sie Dinge wahrnehmen, die gesunden Sinnen verborgen bleiben, z.B. feinste Gerüche.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 724.
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