Telegraphie

Telegraphie. I.
Telegraphie. I.
Telegraphie. II.
Telegraphie. II.

[816] Telegraphīe (grch., Fernschreibkunst), die Kunst, von einem Orte nach einem weit davon entfernten Orte Nachrichten durch Zeichen zu befördern, die nicht durch Boten, sondern weit schneller durch Schallwellen, Lichtwellen, elektr. Ströme oder elektr. Wellen nach dem entfernten Orte getragen und dort aufgefangen werden. Der am Aufgabeorte zur Erzeugung der Zeichen dienende Apparat heißt der Sender oder Geber, der am Empfangsorte aufgestellte Apparat, welcher die Zeichen auffängt und sie in sinnlich wahrnehmbare Zeichen verwandelt und dieselben meist auch selbsttätig aufzeichnet, heißt der Empfänger. Die Wiedergabe der Zeichen durch den Empfänger ist entweder formgetreu, z.B. Worte durch Worte im Telephon (s.d.), Schriftzüge oder Zeichnungen durch dieselben Linienzüge in den Kopiertelegraphen (s.d. und Telegraphisches Sehen) oder nur sinngetreu, z.B. durch Typen des gewöhnlichen Alphabets im Typendrucktelegraphen, oder durch ein vereinbartes Alphabet, wie das Morsealphabet. Als Träger der Zeichen von Ort zu Ort dienen die Schallwellen bei den akustischen Telegraphen (Signale durch Trommeln, Glocken, Sirenen etc.), die Lichtwellen bei den Optischen Telegraphen (s.d. und Heliograph), der elektr. Strom bei den elektr. Telegraphen und die elektr. Wellen bei der Telegraphie ohne Draht (s.d.). [Hierzu die Tafeln: Telegraphie I u. II.]

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 816.
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