Borden (Borten)

[138] Borden (Borten), (Borten). Man begreift unter diesem Namen bandförmige Gewebe, welche vom Bortenwirker oder Posamentier gefertigt werden. Die Arten der Borten sind mannichfaltig, in Hinsicht sowohl auf das Material, aus welchem sie bestehen, als auf die Beschaffenheit ihres Gewebes. Man unterscheidet in ersterer Hinsicht Gold- und Silberborten, wollene und seidene Borten. Das Hauptmaterial zu den Gold- und Silberborten ist Gold und Silbergespinnst, d. h. Seide, welche mit seinem geplätteten Gold- oder Silberdrahte umwunden ist. Nach der Beschaffenheit des Metalls unterscheidet man diese Borten in echte und unechte (lyoner). Die Atlasborten sind wie die Atlasbänder gewebt, indem nur an die Stelle der Seidenfäden Gold- oder Silbergespinnst kommt. Die schönste und vorzüglichste Art sind die Tressen (Treßborten), welche auf beiden Seiten dasselbe Dessein, und auf keiner bemerkbare Theile der Kette zeigen. Borten-Bordirung heißt auch in der Malerei das Auftragen einer hellern oder dunklern Farbe, um den Grund des Gemäldes mehr zu heben, dann die Einfassung von Beeten, endlich die Streifen der Tapeten mit Arabesken etc, welche die Wandseiten einfassen.

O. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 138.
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