Karthäuserinnen

[85] Karthäuserinnen. Der heilige Bruno stiftet im Jahre 1086 einen Mönchsorden, welchem man nach dem Stammsitze Chartreuse bei Grenoble den Namen Karthäuserorden gab. Die Ordensglieder lebten in der größten Armuth. Seit 1137 erhielten sie besondere Ordensregeln, nach welchen ihnen stetes Stillschweigen auferlegt, und nur am Donnerstage und an den Capiteltagen zu reden gestattet wurde. Sie lebten nächst dem Gottesdienste den Wissenschaften, der Gastfreundlichkeit und der Wohlthätigkeit, und kleideten sich weiß mit einem schwarzen Mantel. Eben diese Farben trugen auch die im Jahre 1616 entstandenen Karthäuserinnen, welche die Erlaubniß hatten, zusammen zu speisen, und welche auch das Stillschweigen öfter brechen durften. Sie standen unter der Aufsicht eines Karthäusermönchs, welcher den Titel Vicar führte.

s.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 85.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika