Madrastücher

[468] Madrastücher, hießen ehedem, vorzugsweise die seidenen, ostindischen Taschentücher, jetzt tragen auch die baumwollenen, deren sehe schöne an mehrern Orten Deutschlands fabrizirt werden, denselben Namen. Der eigentliche Madras in seinen prächtigen, meist hochgelben und brennendrothen, mit Schwarz gemischten Zeichnungen ist ein Lieblingsputz der feurigen Kreolinnen, die es verstehen, auf höchst anmuthige Weise eine Art Turban davon zu winden, der zu ihren scharfgeschnittenen, bräunlichen Gesichtern, den dunkeln Augen und Haaren vortrefflich steht und von den europäischen[468] Ankömmlingen nicht reizend genug geschildert werden kann.

F.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 468-469.
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