Regenschirm

[376] Regenschirm (Parapluie). Die Erfindung dieses noch vor 50 Jahren wenig gebräuchlichen Instrumentes wird den Chinesen zugeschrieben; wenigstens finden sich auf ihren Denkmälern aus längst vergangenen Zeiten häufig Abbildungen davon. In England, Frankreich und Spanien trägt jetzt sogar der ärmste Landmann seinen Regenschirm, obgleich der Sonnenschirm (s. d.) in den südlichen Ländern allerdings noch verbreiteter ist. Man fabricirt fast in allen Städten gute P.; doch liefern Wien, Berlin, Paris, Mailand und Venedig die elegantesten. In Paris hat ein Künstler neuerdings eine Art von Parapluiestöcken erfunden, die durchaus von allen andern verschieden sind. Sie bestehen aus polirtem Fischbein, haben kaum die Dicke eines Fingers und lassen sich augenblicklich in einen Regenschirm verwandeln. Man nennt sie Polybranches.

4.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 376.
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