Romeo und Julie

[473] Romeo und Julie, die leuchtenden Dioskuren der zärtlichsten Treue, das liebende Paar, über welches Shakespeare die höchsten Zauber seiner Muse, und Bellini in der Oper gleiches Namens alle Süßigkeiten seiner Melodien ergoß. Entsprossen den zwei feindlichen Häusern der Montecchi und Capuletti in Verona, konnten sie nimmer von ihren beiderseitigen Eltern die Einwilligung zu dem Bund ihrer Herzen erwarten. Da ersinnt Juliens Arzt ein kühnes Mittel der Rettung: durch einen Trank versinkt J. in einen todtenähnlichen Schlummer, und wird als wirklich Gestorbene in die Gruft ihrer Väter beigesetzt, um, – so war sein Plan –, fortan todt für ihre grausamen Eltern, zu neuem Leben an des Geliebten Seite zu erwachen. Dieser aber unglücklicher Weise von dieser List nicht benachrichtigt, gibt sich den Todesstoß über ihrem Sarge, worauf sie leider zu spät von ihrem Schlummer erwacht.

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Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 473.
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