Tonleiter oder Scala

[166] Tonleiter oder Scala, die stufenweise Folge von Tönen, von einem Grundtone bis zu seiner Octave (s. d.); der in[166] melodischer Form dargestellte Inbegriff von Tönen, die zusammen eine Tonart ausmachen. Man unterscheidet die enharmonische T., eine Folge der Tonstufen, jede in ihrer ursprünglichen Höhe und zugleich erhöht und erniedrigt genommen, z. B.:

Tonleiter oder Scala

Diese Scala soll dem Schüler den Inbegriff des ganzen Tonsystems darstellen; allein sie erfüllt nicht einmal diesen unwichtigen Zweck, da die Doppelerhöhungen und Erniedrigungen (cisis, deses etc.) fehlen. Ferner die chromatische T., die Folge aller Tonstufen mit ihren zwischenliegenden Halbtönen, also aufwärts c, cis, d, dis, e, f. fis etc. mit Erhöhungen und abwärts: c, h, b, a, as, g, ges, f etc. mit Erniedrigungen. Die jetzt gebräuchlichste T. ist jedoch die diatonische, die melodische Darstellung aller sieben Tonstufen ohne Auslassung und ohne Verdoppelung, nach dem Gesetz irgend einer Tongattung und Tonart. Unser diatonisches Tongeschlecht enthält nämlich die sieben Tonstufen, c, d, e, f, g, a, h, gleichviel von welcher anfangend; jede dieser Tonstufen kann unverändert, oder erhöht, oder erniedrigt, nie aber in zwei solchen Gestaltungen zugleich erscheinen, z. B. c nicht zugleich als cis oder ces. Siehe das Weitere unter dem Artikel Tonarten.

–r.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 166-167.
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