Immanenzphilosophie

[499] Immanenzphilosophie (immanente Philosophie) bedeutet 1) eine auf das Erfahrbare, Gegebene sich beschränkende Philosophie. So bemerkt MAINLÄNDER: »Die wahre Philosophie muß rein immanent sein, d.h. ihr Stoff sowohl als ihre Grenze muß die Welt sein« (Philo(s. d.) Erlös. S. 3); 2) die Philosophie des unmittelbar Gegebenen, nach welcher alles Sein ein dem Ich, dem Bewußtsein immanentes Sein, Bewußtseinsinhalt ist. Transcendente (s. d.) Dinge gibt es nicht. Alles Wirkliche ist Inhalt eines »Bewußtseins überhaupt«. – Eine solche idealistische Philosophie vertreten schon BERKELEY und HUME. In anderer Weise J. G. FICHTE, A. LANGE, E. LAAS u. a. (H. Idealismus). Besonders W. SCHUPPE, A. V. LECLAIR, J. REHMKE, R. V. SCHUBERT-SOLDERN, M. KAUFFMANN, O. STOCK, auch F. J. SCHMIDT, der einen »immanenten Erfahrungsmonismus« lehrt. Vgl. Zeitschr. f. immanente Philos. I. – Ähnlich in manchem ist die Philosophie der »reinen Erfahrung« (s. d.). Vgl. Object, Sein, Ding, Ich, Bewußtsein.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 499.
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