Projection, erkenntnistheoretische

[144] Projection, erkenntnistheoretische: Übertragung von Bestimmtheiten des Ich (s. d.), des Innenseins auf die Objecte der Sinneswahrnehmung (= Introjection, s. d.). TEICHMÜLLER betont: »Von uns selbst, wo alles im Bewußtsein klar ist, geht die Erkenntnis der Natur aus. denn nichts ist uns näher als wir selbst, da wir die ganze Natur erst uns gegenüber erhalten,[144] wenn wir unsere Anschauungen projicieren oder sie aus unseren Begriffen erschließen« (Neue Grundleg. S. 202). – AARS versteht unter »Projectionsbegriffen« Begriffe objectiver Existenz, welche die Bewußtseinsgrenze übersteigen (Zur psychol. Anal. d. Welt 1900: Projectionsphilosophie).

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 144-145.
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