Laurie, Simon S.

[388] Laurie, Simon S. (Pseud. Scotus Novanticus), geb. 1823 in Edinburgh, Prof. daselbst, gest. 1909.

L. ist besonders von Martineau beeinflußt. Während im Zustande des Gefühls noch keine Unterscheidung von Subjekt und Objekt besteht, wird im Menschen das Subjekt sich seiner als Aktivität gegenüber Objekten bewußt. Alles Erkennen ist durch einen Wahrnehmungs- oder Denkwillen bedingt; die Wahrnehmung selbst beruht schon auf einem »dialektischen« Prozeß, auf einer Kritik der Empfindungen seitens des aktiven Subjekts. Denken und Sein entsprechen einander, in beiden manifestiert sich ein Vernunftwille (»will-reason«), der auch die Quelle des Sittlichen ist. Das absolute Sein ist also geistig; im göttlichen Geiste sind die Einzelgeister enthalten (»Monistischer Pluralismus«).

SCHRIFTEN: Philosophy of Ethics, 1866. – Metaphysica, nova et vestuta, a return to dualism, 1884; 2. ed. 1889. – Ethica, or the Ethics of Reason, 1885; 2. ed. 1891. – Institutes of Education, 2. ed. 1899. – Vgl. REMACLE, La Philosophie de S. L., 1909.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 388.
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