Nemesius

[492] Nemesius, um 400 n. Chr., Bischof von Emesa. = In seinen psychologischen Anschauungen ist N. besonders von Plato, aber auch von Aristoteles, Galenus u. a. beeinflußt. Die Seele des Menschen ist eine unkörperliche, sich selbst bewegende Substanz (ousia autotelês asômatos) ganz in allen Teilen ihres Leibes, ewig, schon vor dem Leibe existierend (Präexistenz, aber keine Seelenwanderung). Der Wille ist frei, er ist selbständig und kann sich entscheiden, wofür er will (Freiheit des eph' hêmin und hautexousion).

SCHRIFTEN: Peri physeôs anthrôpou (De natura hominis), 1802, 1865, 1887, deutsch 1819. – Vgl. DOMANSKI, Die Psychologie des N., 1900.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 492.
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