Pomponatius, Petrus

[567] Pomponatius, Petrus (Pietro Pomponazzi), geb. 1462 in Mantua, lehrte seit 1495 in Padua, dann in Bologna, gest. 1525 in Bologna. = Er bekämpft den Averroismus und gehört zu den »Alexandrinisten« (s. d.), welche den »aktiven Intellekt« des Aristoteles für allein ewig, die individuellen Seelen aber für sterblich erklären (wobei P. der Lehre von der zweifachen Weisheit huldigt und den christlichen Glauben an die Unsterblichkeit aufrecht erhält). Als eine »Form« muß, der Vernunft gemäß, die Seele mit dem Leibe vergehen (»mihi itaque videtur, nullas rationes naturales adduci posse cogentes, animam esse immortalem«). Das Denken ist an Vorstellungen und damit an den Leib, welcher Eindrücke empfängt, gebunden. Zur Tugend bedarf es nicht des Glaubens an die Unsterblichkeit, da sie um ihrer selbst willen zu üben ist, den Menschen selig macht. Der Wille ist determiniert.

SCHRIFTEN: De immortalitate animae, 1516, 1791. – Apologia, 1517. – Defensorium, 1519. – De fato, libero arbitrio, de praedestinatione et de providentia, 1520, 1567. – De naturalium effectuum admirandorum causis, 1520. – De nutritione et augmentatione, 1521. – Opera, 1567. – Vgl. G. SPICKER, P., 1868. – L. FERRI, La psicologia di P., 1877.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 567.
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