Mercurius [1]

[888] 1. Mercurius, iī, m. (zu mercor, merx), I) Sohn Jupiters u. der Maja, der Bote der Götter, der Gott der gewandten Rede u. der Redekunst, Erfinder der Lyra, Geber des Wohlstands, der Gott des Handels, der List und des Verkehrs, der Vorsteher der Wege, der Gymnastik u. der Führer der abgeschiedenen Seelen in die Unterwelt. Als Götterbote bedeckt mit einem beflügelten Reisehute (petasus, πέτασος), an den Füßen mit Flügelschuhen (talaria, πέδιλα), in der Hand einen Stab u. zwar entweder einen Heroldstab (caduceus, κηρύκειον) od. (als Begleiter in die Unterwelt) einen Zauberstab (virga), Cic. Verr. 5, 185; Arat. 277. Hor. carm. 1, 10, 1 sqq. Ov. fast. 5, 663 sqq. Verg. Aen. 4, 239 sqq. Varro b. Non. 528, 20. – als Statue (wie Ἑρμης) = eine Herme (s. Hermes), Nep. Alc. 3, 2. – II) übtr., als Gestirn, der Merkur, Cic. de nat. deor. 2, 53 u.a. – als Ortsbezeichnung, Aqua Mercurii, eine Quelle an der via Appia, Ov. fast. 5, 673: Tumulus Mercurii, eine Örtlichkeit bei Carthago nova, Liv. 26, 44, 6: promunturium Mercurii, die nördlichste Spitze der ganzen Nordspitze Afrikas u. die Ostspitze des Golfs von Karthago, j. Cap Bon od. Ras Addar, Liv. 29, 27, 8. Mela 1, 7, 2 (1. § 34). Plin. 5, 23.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 888.
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