13. Die althebräischen und die assyrischen Schriftzeichen und deren Gebrauch für die heilige Schrift.

[366] Eine alte Überlieferung, die durch den Widerspruch, die ihr entgegengesetzt wurde, um so bewährter erscheint, referiert, die Schriftzeichen, in welchen der Text des Pentateuch geschrieben war, seien zu einer Zeit kassiert und andere dafür eingeführt worden. Die älteren Schriftzeichen werden als »hebräische Schrift« und die neueingeführten als »assyrische Schrift« bezeichnet. Diese Umwandlung oder Neuerung führen die Quellen, welche sie tradieren, auf Esra zurück, nur eine läßt sie von einem der nachexilischen Propheten billigen. Der Tradent dieser Nachricht stammt zwar aus der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts, R' José; aber aus dem Widerspruch, der seiner Ansicht entgegengesetzt wurde, geht hervor, daß seine Tradition älter sein muß. Diese Tradition findet sich in drei Stellen (Tosifta Synhedrin IV.; Babli Synhedrin p. 21b–22a und jerus. Megilla I, p. 71d unten), am deutlichsten in Babli: ףסוי 'ר הנתשנ (ארזע ידי לע) ודי לע הרות הנתנ אלש יפ לע ףא... רמוא בתכה ודי לע und zwar vorangehend von einem Amora: ימיב םהל הנתנו הרזח תירושא בתכ לארשיל הרות הנתנ הליחתב תירושא בתכב ארזע Als Antagonist dieser Ansicht wird Elieser aus Modin aufgeführt, welcher behauptete, die Schrift sei niemals verändert worden. הנתנ ירושא בתכ הרותה. Rabbi Jehuda Ha-Nasi, der sich der Tatsache von der Verwandlung nicht verschließen und doch sich eines unbehaglichen Gefühls nicht erwehren konnte, daß eine solche Neuerung je eingeführt worden sein sollte, glich diesen Widerspruch dahin aus: die Tora sei zuerst in der assyrischen Schrift gegeben, durch Versündigung des Volkes sei sie später in eine andere Schriftart (Raaz) umgewandelt, durch das Verdienst in Esras Zeit sei die alte Schrift wieder hergestellt worden. ךפהנ ואטחשכו הרות הנתנ תירושא רמוא יבר תירושאל ןהל ךפהנ ארזע ימיב וכזשכו ץערל ןהל. Dagegen referiert R' Elieser Ben-Jakob, ohne den Widerspruch zu berühren, daß einer der Propheten, welche, aus dem Exile zurückgekehrt, über die Stätte des Altars und noch manches andere Belehrung erteilt hätten, das Verfahren gebilligt habe, daß die assyrische Schrift eingeführt wurde (Sebachim p. 62a): רזעלא 'ר דיעהש דחא הלוגה ןמ ןהמע ולע םיאיבנ השלש רמוא בקעי ןב תירושא בתכתש הרותה לע םהל דיעהש דחאו... חבזמה לע םהל. Bis in das zweite nachchristliche Jahrhundert war im judäischen Kreise die Bekanntschaft mit beiden Schriftarten vorhanden, und gesetzlich wurde ein biblisches Buch nur dann für heilig angesehen, wenn es in assyrischen Schriftfiguren geschrieben war (Mischna Zabim IV, 7): םלועל... םידיה תא אמטמ וניא ירבע בתכ תירושא ונבתכיש דע אמטמ וניא (auch a.a. St.). Als Grund der Benennung assyrisch geben diejenigen, welche die zu einer bestimmten Zeit erfolgte Einführung dieser Schriftart behaupten, an, sie sei aus Assyrien mitgebracht worden (Tosifta a.a.O. und a. St.). ארקנ המלו רושאמ םהמע הלעש לע ירושא המש. Diejenigen Autoren dagegen, welche für das hohe Alter derselben eintreten, geben die Benennung ירושא zu, deuten sie aber willkürlich: רשואמ אוהש ינפמ רושא ומש ארקנ המלו.

[366] Zwei Tatsachen gehen aus diesen talmudischen Angaben hervor, einmal daß die assyrische Schriftart aus Assyrien eingeführt und dann, daß sie zu irgendeiner Zeit mit einem Male mit der bis dahin üblichen hebräischen Schriftart, ירבע בתכ, vertauscht wurde. Eine allmähliche Entwicklung durch Übergänge der einen Schriftart in die andere wird durch diese Überlieferung vollständig negiert. Sie hält die Einführung für eine Neuerung und sucht sie zu rechtfertigen, z.B. dadurch, daß ein nachexilischer Prophet sie gebilligt habe, oder daß ihre Einführung bloß eine restitutio ut antea gewesen sei. Dieselbe Tradition haben auch die Kirchenväter Origenes und Hieronymus erhalten. Der letztere ist zwar kein selbständiger Zeuge; denn er gibt lediglich das wieder, was er von einem seiner jüdischen Lehrer vernommen hatte (Prologus galeatus): Certum est, Ezdram scribam ... post captam Hierosolymam et instaurationem templi sub Zorobabel alias literas reperisse, quibus nunc utimur, cum ad illud usque tempus iidem Samaritanorum et Hebraeorum characteres fuerint. Dagegen ist das Zeugnis Origenes' entscheidend und instruktiv. Denn er referiert aus dem Augenschein, er habe in alten hebräischen Kodizes den tetragrammatischen Gottesnamen in alter Schrift gefunden, nicht in der üblichen. Denn man sagt: Esra habe nach der babylonischen Gefangenschaft andere Schriftzeichen eingeführt (bei Montfaucon, Hexapla I, 86): ἐν τοῖς ἀκριβέσι τῶν ἀντιγραφῶν Ἑβραικοῖς ἀρχαίοις γράμμασι γέγραπται (τὸ τετραγράμματον) ἀλλ᾽ οὐχὶ τοῖς νῠν. φασὶ γὰρ τὸν Ἔσδραν ἑτέροις χρἠσασϑαι μετὰ τὴν αἰχμαλωσίαν. Er bestätigt nicht nur die Tradition von der Umwandlung der alten Schriftart in die neue, sondern er gibt auch einen unwiderleglichen Beweis dafür, daß diese Umwandlung mit einem Male vor sich gegangen sein muß. Denn er führt als Tatsache an, daß die Kopisten bei Schreibung des Gottesnamens die alten Zeichen beibehielten. Die Kopisten kannten demnach beide Schriftcharaktere und mochten nur aus religiöser Skrupulosität für das Tetragrammaton die alten Zeichen nicht ändern. Wäre die Verwandlung allmählich und stetig vor sich gegangen, daß die ursprünglichen hebräischen Züge nach und nach durch Abschleifung, Ansätze, Öffnung oder Schließung der Schriftfiguren eine andere Gestalt erhalten hätten, so hätten die Zeichen für die Gottesnamen keine Ausnahme machen können, sondern wären mit den übrigen in den Wandlungsprozeß hineingezogen worden. Wir sind also berechtigt, als eine von älteren Autoren bezeugte Tatsache festzuhalten, daß die Umwandlung der älteren Schriftzeichen in eine neuere plötzlich zu einer bestimmten Zeit vollführt worden ist.

Damit ist jene von den Archäologen, ganz besonders von Kopp, Hupfeld und de Vogué, zäh festgehaltene Behauptung von der allmählichen Ausbildung der neueren (assyrischen) Schrift aus der älteren (hebräischen oder altsemitischen), daß diese etwa die Antiqua gewesen, jene dagegen eine Kursivschrift geworden wäre, ein für allemal abgewiesen. Spricht ja auch gegen diese Hypothese die Beschaffenheit der Schriftzeichen des samaritanischen Pentateuchs. Diese haben die entschiedenste Ähnlichkeit mit dem phönizischen und dem aus der Mesa-Inschrift bekannt gewordenen altsemitischen Alphabet. Zugegeben wird allgemein, daß die samaritanischen Buchstabenfiguren den althebräischen Schriftcharakter repräsentierten. Wäre die Entwicklung der einen Schriftart aus der anderen allmählich vor sich gegangen, und hätte die ausgebildete ihren Abschluß im zweiten, dritten oder fünften Jahrhundert ante erhalten, dann wäre es ja rätselhaft, warum denn die Samaritaner diese Entwicklung nicht mitgemacht haben sollten. So abgeschlossen lebten sie nicht, daß sie nicht Kunde von [367] der allmählichen Umwandlung des semitischen Schriftcharakters gehabt haben sollten. Im Gegenteil, zur Zeit der Mazedonierherrschaft standen sie in innigerem Kontakt mit den Nachbarvölkern als die Judäer. Skrupulöser als diese bezüglich ihres heiligen Buches waren sie ebensowenig. Warum haben sie es verschmäht, mit der Ausbildung der Schrift Schritt zu halten, oder, sachgemäßer formuliert: Warum haben ihre Abschreiber, welche doch die Schriftwandlung vor Augen hatten, den alten Schriftcharakter zäh festgehalten? Auf diese Tatsache sind die Archäologen nicht eingegangen. Aber sie ist vernichtend für die Entwicklungshypothese. Die Tatsache ist nur dadurch zu erklären, daß die Samaritaner aus Opposition und Antagonismus gegen die Judäer die alte Schriftart beibehalten haben müssen. In der Tat. bürdeten sie den Judäern die Neuerung als Ketzerei auf, daß Esra und Serubabel die hebräische Schrift geändert, mehr Buchstaben eingeführt und überhaupt die Thora in einer neueren Schrift geschrieben hätten. Diese Anklage der Ketzerei wird zwar erst von Abulfatach erhoben, aber sie stammt aus alter Zeit. Sie ist aber nur verständlich, wenn die Neuerung von seiten der Judäer einen auffallenden Charakter gehabt, nicht aber, wenn die Schriftzeichen, deren sich die Judäer für den Pentateuch bedienten, sich von Jahrhundert zu Jahr hundert geändert hätten.

Indessen gehen wir auf die Entwicklung des semitischen Alphabets näher ein. Seitdem durch reiches Material von verschiedenen älteren und jüngeren Inschriften die Mannigfaltigkeit dieses Alphabets klassifiziert werden konnte, wird es in drei voneinander abweichende Gruppen eingeteilt: 1. das altphönizische (archaistische), 2. das aramäische und 3. das neuhebräische oder das Quadrat-Alphabet. Die erste Klasse wird repräsentiert durch die phönizischen Inschriften, Siegel, Zylinder und ganz besonders durch die Inschriften des Mesa-Blockes aus Moabitis. Die dritte Klasse hat ihre Vertretung nicht nur durch die hebräische Quadratschrift, sondern auch durch die Palmyrenischen Inschriften, die de Vogué in Syrie Centrale zusammengestellt hat. Ob das nabatäische Alphabet, die Inschriften auf der Sinaï-Halbinsel und in Hauran, das syrische Estranghelo und die arabischen Schriftzeichen sich aus der Quadratschrift ausgebildet haben oder aus einer anderen Form stammen, ist für unsere Untersuchung gleichgültig. Uns beschäftigt gegenwärtig die zweite Klasse, welche, wenn ich nicht irre, Kopp zuerst das aramäische Alphabet genannt hat, und diese Benennung ist von Gesenius (Monumenta scripturae phoenicae) und von de Vogué (ausführlich in Revue Archéologique 1864 p. 204 f. 1865 p. 329 f.); und von anderen beibehalten worden. Sie ist davon hergenommen, daß die Sprache, welche durch diesen Schriftcharakter ausgedrückt wird, größtenteils aramäisch klingt. Diese Benennung ist aber, nebenher bemerkt, weder ganz berechtigt noch orientierend. Viel berechtigter wäre die Benennung assyrische Schriftart. Denn dafür kann man doch die Autorität Herodots und Thucydides' anführen. Der erste berichtet (IV. 85): Darius habe am Bosporus zwei Säulen aus Marmor errichten und darauf die Namen aller Völker seines Gefolges in assyrischer Schrift – Ἀσσύρια γράμματα – aufzeichnen lassen. Thucydides (IV. 50) erzählt, daß der bei Artaphernes gefundene Brief in assyrischer Schrift geschrieben war: οἱ Ἀϑƞναῖοι τὰς μὲν ἐπιστολὰς μεταγραψάμενοι ἐκ τῶν Ἀσσυρίων γραμμάτων ἀνέγνωσαν. Diese assyrische Schrift, welche Darius zu Inschriften verwendet hat, und welche in Athen gelesen werden konnte, war gewiß nicht Keilschrift, wie man früher vermutet hat, sondern kann [368] nur eine Schriftart gewesen sein, welche auch von Nicht-Persern gelesen werden konnte. Wir werden später sehen, daß diese Benennung nicht willkürlich ist, sondern die Abstammung richtig bezeichnet.

Zur Begründung der Entwicklungstheorie wird gegenwärtig allgemein folgendes Raisonnement geltend gemacht. Das altphönizische oder semitische Alphabet hat viele Metamorphosen durchgemacht selbst innerhalb der semitischen Völkerfamilien, es hat allmählich den aramäischen Schriftcharakter angenommen und aus dieser ist die Quadratform entstanden. Die Schriftzeichen der Judäer, welche ursprünglich nichts anderes als das altphönizische Alphabet waren, hätten sich in ihrer Mitte ebenso verwandelt, und die heilige Schrift habe diese Wandlung durchgemacht. Sie sei zuerst im altphönizischen Alphabet geschrieben gewesen, und habe dann von Jahrhundert zu Jahrhundert sich fortgebildet, analog dem Schriftcharakter ihrer Umgebung, bis sie endgültig die Quadratform angenommen habe. Wie alt diese Form sei, läßt sich nicht mit Bestimmtheit behaupten. Das älteste Schriftdenkmal in einer der Quadratschrift ähnlichen Schriftart findet sich auf einem Sargdeckel des sogenannten St. Jakob-Grabes im Kidrontale bei Jerusalem. Sie wird die Inschrift der Benê-Chezir genannt. Deutlich lesen sich manche Worte: רזעלאל רב(ק) הז ריזח ינבמ ... רזעלאו ... ןנחוי ... רזעויו. Wie alt ist diese Grabschrift? De Vogué, der sie zuerst veröffentlicht hat (Revue Archéol. 1864 p. 200 f.), setzte die Zeit anfangs unbestimmt ins erste vorchristliche Jahrhundert. De Saulcy dagegen behauptete, sie gehöre der Zeit vor 255 an, also einem Jahrhundert vor der Makkabäerzeit (R. A. 1865 p. 137 f.) De Vogué gab später das höhere Alter dieser Grabschrift zu, nur behauptete er, sie stamme aus der Zeit des griechischen Einflusses in Judäa, da der Stil des Sarges einen dorischen Charakter verrate. Er geriet aber dadurch in Widerspruch mit seiner eigenen Theorie. Denn in Arak-el-Emir jenseits des Jordans ist ein Grabmonument in einer Grotte entdeckt worden, welches an einer Stelle in großen Buchstaben von 20 Zentimetern in einer der altphönizischen ähnlichen Schriftart den Namen היכרע hat. Ein wenig voreilig hatte De Vogué diese Grotte mit jener identifiziert, welche der Tobiassohn Hyrkanos, nach Josephus' Beschreibung, sich als Zufluchtsstätte bei Hesbon habe erbauen lassen. Er nahm demzufolge an, daß diese Grotteninschrift aus dem Jahre 176 vorchr. Zeit stamme. Daraus ergäbe sich aber, daß die Judäer sich noch im zweiten Jahrhundert des archaistischen Schriftcharakters bedient haben, und trotzdem soll die Inschrift der Benê-Chezir in Buchstaben mit moderner Form eben so alt, vielleicht noch älter sein! Wo bleibt da die Theorie der Entwicklung der einen Schriftart aus der anderen? De Saulcy hat damit diesen sich öfter in vage Theorien ergehenden Paläographen außerordentlich in die Enge getrieben. Er hat dessen aufgestellte Fakta, Data und Schlußfolgerungen mit Recht erschüttert. Die Identität der Grotte mit der Inschrift היכרע mit der des Hyrkanos ist nicht erwiesen, folglich ist das dafür angesetzte Datum 176 höchst unsicher, ebenso wie die Inschrift der Benê-Chezir. Das Alter der Quadratschrift ist demnach zweifelhaft, da de Saulcys Annahme, daß die letztgenannte Inschrift dem Jahre 255, d.h. den Nachkommen des Hohenpriesters Jaddua angehöre, eben so wenig begründet ist, und von dem Autor selbst halb und halb fallen gelassen wurde.

Jedenfalls hat dieser Paläograph mit triftigen Gründen die mit so vieler Zuversicht von de Vogué aufgestellte und von den deutschen Archäologen und Isagogisten mit Wohlgefallen aufgenommene Metamorphosen-Theorie des [369] Alphabets innerhalb der judäischen Kreise in Abrede gestellt. Vergebens hielt de Vogué ihm zwei Tafeln mit Alphabetfiguren von den ältesten Zeiten bis auf Jahrhunderte der nachchristlichen Zeit als Schild entgegen, um die Wandlungen des semitischen Alphabets und speziell des hebräischen zu veranschaulichen. De Saulcy schlägt ihm den Schild aus der Hand. Er gibt zu, daß zweierlei Schriftzeichen von judäischem Ursprunge vorgekommen seien, aber er leugnet ihr Entstehen nach einander. Beide hätten vielmehr neben einander zu gleicher Zeit existiert, die Quadratschrift sei zum Gebrauche für die heilige Schrift und eine andere Vulgärschrift, der phönizischen und samaritanischen ähnlich, für den allgemeinen Verkehr verwendet worden (R. A. 1865, p. 150 und 400). De Saulcy leugnet, daß die Judäer überhaupt einen anderen Schriftcharakter von irgendeinem Volk angenommen hätten. Vermöge ihres eminent konservativen und national-exklusiven Charakters müßten sie eine besondere Abneigung empfunden haben, die Schriftart ihrer heiligen Bücher je nach der wandelbaren kalligraphischen Mode zu modeln (a.a.O. p. 148): Mr. de Vogué admet, que les Juifs adoptèrent l'écriture araméenne vers le Vme siècle. Il passe sous silence la répugnance si constante des Juifs pour tout ce qui provenait d'une autre race que la leur, et j'admets pour un instant qu'ils se laissèrent imposer une écriture étrangère. Voilà cette écriture adoptée au Vme siècle avant Jésus-Christ, et bien loin de se tenir à l'alphabet qu'ils ont eu la faiblesse d'accepter une première fois en échange de leur, ils le modifient et le modifient sans cesse jusqu' à arriver à l'hébreu carré! Eh bien franchement, je ne saurais admettre cela, étant connu le caractère moral de cette nation.

Noch schärfer und mit feiner Ironie weist de Saulcy die Annahme von der stetigen Metamorphose des hebräischen Alphabets nach einem von außen gekommenen Impulse ab (a.a.O. p. 403): Quant aux Juifs c'est bien différent: du moment qu'ils ont aramaïsé leur langue et leur écriture, et cela en dépit des deux tableaux, qui nous ont prouvé leur obstination à conserver intacte l'écriture de leurs pères, ils changent de système alphabétique sous le premier vent qui souffle. Ils adoptent, nous dit-on, l'écriture et la langue ara méenne. Les voilà donc recevant l'impulsion du côté de la Perse et de la Cilicie. Bien! cela dure ainsi jusqu'au IIIme siècle. A cette époque le vent tourne au sud, et ils cèdent à l'impulsion, qui vient d'Egypte; nouveau changement d'écriture. Enfin deux cent ans après, c'est du nord qu'il souffle, et voilà l'écriture palmyrienne à peu près adoptée, car ne l'oublions pas, dans la filiation de l'écriture araméenne. M. de Vogué place l'hébreu carré entre l'écriture des papyrus et celle de Palmyre.

So treffend auch diese Bemerkung ist, so hat sie doch den Fehler, daß sie zu viel beweist. Die Judäer sollen so außerordentlich konservativ gewesen sein, daß sie zu keiner Zeit ein fremdes Alphabet angenommen hätten. Aber wenn einige talmudische Autoritäten, ja eine verbreitete Tradition selbst zugeben, daß sie zur Zeit Esras die assyrischen d.h. die aus Assyrien stammenden Schriftzeichen angenommen haben (o. S. 366), so ist ja das Faktum der Entlehnung unbestreitbar! De Saulcys Behauptung klingt wie die des orthodoxen R'Elieser aus Modin, daß die Judäer ebenso wenig ihre Schrift wie ihre Sprache verändert hätten (Synhedrin p. 22a): הז בתכ :יעדומה רזעילא 'ר םושמ םיוו ףא ונתשנ אל םידומע המ םידמעה 'וגו רקיע לכ הנתשנ אל הנתשנ אל םבתכ ףא הנתשנ אל םנושל המ ... ונתשנ אל. [370] Allein R. José und andere Autoritäten behaupten trotzdem die Änderung der Schrift. Dazu kommt noch eine andere Betrachtung. Den ihnen von de Saulcy vindizierten zähen Konservativismus haben die Judäer nicht zu allen Zeiten bewahrt. Im Gegenteil, von der Zeit ihres Volksdaseins an bis über die Epoche des babylonischen Exils hinaus haben sie gar zu oft fremde, selbst götzendienerische Elemente aufgenommen. Warum sollten sie sich gegen die unschuldige Neuerung einer Schriftart gesträubt haben? Konservativ waren die Judäer oder Israeliten in ihrem Geschichtsgange keineswegs, sondern sie wurden konservativ. Sie wurden es erst von der Zeit Esra-Nehemias abwärts, oder genauer, seit der sopherischen Zeit. Von dieser Zeit an abwärts hat de Saulcy vollkommen Recht, daß die Judäer schwerlich ihren Schriftcharakter, den sie für den Gebrauch der heiligen Literatur angewendet haben, mit einem anderen vertauscht haben können. Aber vor dieser Zeit ist die Entlehnung nicht bloß möglich gewesen, sondern faktisch erfolgt. Esra (oder eine andere mit Autorität bekleidete Persönlichkeit oder Behörde) hat, wie tradiert wird, tatsächlich die hebräische Schrift in die assyrische verwandelt. – Wir kommen damit zum Ausgangspunkt unserer Untersuchung zurück. Aus der Differenz der Ansichten de Vogués und de Saulcys ergibt sich eine mittlere Ansicht, welche das Haltbare beider aufnimmt, das Unberechtigte aber abweist. Allerdings haben die Judäer etwa im 5. Jahrhundert eine fremde Schriftart (nenne man sie die aramäische oder assyrische) angenommen – und darin hat de Vogué Recht. – Aber nachdem sie sie einmal angenommen haben, haben sie sie wohl schwerlich mit einer später ausgebildeten Schriftart vertauscht; dazu waren sie zu konservativ und skrupulös – und darin muß man de Saulcy Recht geben.

Dieser Forscher hat außerdem ein Argument zur Entscheidung der Frage herangezogen, welches sein Gegner in dieser Sache nicht so leichthin hätte abweisen sollen. Ich meine das Zeugnis von der Ähnlichkeit der Buchstaben des Tetragrammatons mit den griechischen Initialen Π Ι Π Ι., wenn man sie von der rechten zur linken liest. Eine Notiz bei einem anonymen Schriftsteller, welchen Coteler für Evagrius hält, referiert nämlich aus einer sehr alten Quelle, betreffend die 10 Gottesnamen in der Bibel: das Tetragrammaton, welches in das Diadem des Hohenpriesters eingegraben gewesen, sei Π Ι. gewesen (bei Coteler, Ecclesiae Graecae monumenta III. 116): τοῠτο (τὸ τετραγράμματον) φασὶ ἐπὶ τῷ πετάλῳ τοῠ ἀρχιερέως γεγράφϑαι: Π Ι Π Ι. Aus derselben Quelle berichtet Hieronymus Ähnliches mit einer Bemerkung (Epistola 136, nach chronolog. Ordnung 25): Quidam non intelligentes propter elementorum similitudinem, cum in Graecis libris reperiunt, Pipi legere consueverunt. In einem seltenen Kodex der LXX soll der Gottesname noch auf diese Weise geschrieben sein. Scheinbar hat auch Eusebius diese Bemerkung, daß der vierbuchstabige Gottesname so geschrieben worden ist, denn in der Einleitung zu dessen Onomastica sacra (ed Lagarde I, p. 205) kommt auch diese Angabe von den zehn Gottesnamen vor und darunter von dem Namen, welcher auf das Diadem des Hohenpriesters geschrieben worden sei: Π Ι Π Ι. Diese Stelle gehört indes nicht dem Eusebius, sondern dem Evagrius, oder sonst einem späteren Autor an, wie der gleich darauf folgende Passus: Εὐαγρίου εἰς τὸ π ι π ι beweist. Dazu bemerkt de Saulcy (R. Ar. das. p. 150): »Eusèbe (?) et Jérôme, parlant du frontal du grandprêtre, sur lequel était inscrit le nom ineffable de Jéhovah, disent que [371] ce nom était écrit Π Ι Π Ι. Et de fait, si nous écrivons le nom tétragramme avec les lettres que nous fournit, p.e., l'inscription funéraire du tombeau de St. Jaques (de Benê-Chezir), nous trouvons: [הוהי] 13. Die althebräischen und die assyrischen Schriftzeichen. Ce qui ressemble singulièrement au groupe de lettres grecques. Si au contraire, nous l'écrivons en prétendu hébreu archaistique ... qu'est devenu la ressemblance?« –

In der Tat in keinem der semitischen Alphabete haben die Figuren der Buchstaben הוהי auch nur eine annähernde Ähnlichkeit mit den Initialen Π Ι Π Ι. Allenfalls hat das ו in der sogenannten ägyptisch-aramäischen Form der Inschrift des Papyrus des Herzogs von Blakas (bei Gesenius. Monumenta p. 236 f. und Abbildung, Tafel 33) die Form eines griechischen Ι, und ebenso im Palmyrenischen. Aber das Jot hat in keinem der Alphabete die Ähnlichkeit mit Ι, sondern hat in dem archaistischen einen großen Umfang und ist einer gefingerten Hand ähnlich, oder ist sehr klein im sogenannten ägyptisch-aramäischen Alphabet. Noch weniger hat das ה in einem derselben die Figur des Π. – Die Figur dieser beiden Konsonanten, des ו und ה, stammen also keineswegs aus einer der Entwicklungsstufen des allgemeinen semitischen Alphabets, sondern müssen sich selbständig innerhalb des judäischen Kreises ausgebildet haben. Zum Vergleich kann auch das kalligraphisch gemalte Alphabet dienen, welches Montfaucon in einem Kodex der Klagelieder Jeremiae im Jesuitenkollegium Louis le Grand fand und in der Einleitung zu Origenes' Hexapla abdrucken ließ (Praeliminaria II, 2). In diesem Alphabet, das recht alt sein mag, ist das ה oben geschlossen und hat vollständig die Form des Π, das י ist langgestreckt, aber dem ו nicht ähnlich. Indes aus einer Stelle im Talmud (Sabbat p. 103b) geht hervor, daß manche Bibelschreiber ו und י gleichgestaltet haben, da daselbst ermahnt wird, sie nicht zum Verwechseln zu schreiben: ןידוי ןיוו השעי אלש. In der Inschrift von Kefer-Bereïm, welche Renan kopiert und entziffert hat (Journal Asiatique 1864, IV, 531 f.: Monatsschr. 1875, S. 47 f.), sind noch die beiden Buchstaben völlig gleich. Dagegen war zur Zeit der Abfassung des Matthäusevangeliums das י (Jota) bereits der kleinste Buchstabe (Matthäus 5, 18) ἰῶτα ἕν; dagegen das ו war zur Zeit Eliesers aus Modin einer Säule gleich (o. S. 370) םידומעכ ם"יוו. Die Inschrift von Kefer-Bereïm muß älter als das Matthäusevangelium sein.

Doch kehren wir zum Hauptthema zurück.

Mit Recht kann man daraus folgern, daß so wie die Veränderung, welche mit ה und י unabhängig von der allgemeinen Metamorphose des semitischen Alphabets vor sich gegangen ist, auch die der übrigen Schriftzeichen bei den Judäern einer eigenen Entwicklung folgte, daß das ע z.B., das ursprünglich eine vollständig geschlossene Rundung hatte, sich zuerst oben geöffnet, die Öffnung sich nach und nach aufgesperrt und endlich unten einen Strich nach links angenommen hat, wie in dem ägyptisch-aramäischen Papyrus und im Palmyrenischen. Ebenso konnte sich das מ, dessen Metamorphosenstadien de Vogué als Beispiel anführt, innerhalb der engen Grenze Judäas ändern, und so das ganze Alphabet der Quadratschrift aus den Urformen des תירבע בתכ. Allein die unabweisbare Tradition stellt die Tatsache fest, daß die Judäer die neue Schriftart, welche sie die assyrische oder die aus Assyrien stammende nennt, angenommen und die ältere, die hebräische, aus dem [372] Bereiche der heiligen Schrift verdrängt haben. Mit dieser Tatsache muß sich die Kritik einlassen und ihr gerecht werden. Ist es denn so undenkbar, daß sie das assyrische Alphabet adoptiert haben? Es hat doch in der Tat Ἀσσύρια γραμματα gegeben, wie zwei klassische Autoren bezeugen (o. S. 368). Aber die Assyrier hatten doch das Keilschrift-Alphabet? Man hat aber unter den Trummern assyrischer Städte Siegel gefunden, welche neben der Keilschrift auch semitische Schriftzeichen enthalten. Doch davon abgesehen, hat Blau eine höchst wichtige Entdeckung im Bereiche der persischen Numismatik gemacht.

Er hat nämlich die Legenden auf einigen Satrapenmünzen, welche der Herzog de Luynes vermittelst gewaltsamer Entzifferung und unbefriedigender Erklärung unbekannten Satrapen Darnes und Syennesis vindiziert hat (Essai sur la numesmatique des Satrapes p. 21f.) richtiger gelesen und in das rechte Licht gesetzt Zeitschr. d.D. M. G. 1852, S. 484f. und 1855, S. 79 f. Beiträge zur phönizischen Münzkunde). Vermittelst 11 Münzen, die ihm zu Gebote standen, konnte er die Resultate, welche de Luynes aus nur sechs Exemplaren von derselben Art gezogen hat, umstoßen und ein berechtigteres aufstellen, und uberhaupt dessen Entzifferung berichtigen. In der zweiten Abhandlung gelangte Blau zu größerer Sicherheit der Lesung, daß sämtliche Münzen die Legende haben זבסינ ולבת, d.h. »Tabalos Nisibis«. Diese Münzgruppe gehört demnach einem persischen Satrapen Tabal an, welcher in Nisibis Statthalter war und Dariken prägen ließ. Eine Klasse dieser Münzen enthält die Inschrift: וינינ ולבת d.h. Tabalos Ninive. Daß diese Münzen in einer persischen Provinz und nicht etwa in einer kleinasiatischen geprägt worden sein müssen, geht daraus hervor, daß eine derselben (bei Luynes, Planche VII, Nr. 9 neben der Hauptlegende auch eine Keilinschrift hat. Blau wies aus Xenophon (Anabasis VII, 8 Ende) nach, daß unter Artaxerxes II. eine andere Einteilung der Satrapien stattgefunden hat. Assyrien, das früher zur Satrapie Babylonien gehört hatte, wurde davon getrennt und mit Syrien vereinigt: Συρίας καὶ Ἀσσυρίας (άρχων) Βέλεσος. Die Hauptstadt Assyriens war damals, neben Ninive, Nisibis (S. a.a.O. 1853, S. 487). In seiner Promotionsdissertation (de Numis Achaemenidarum aramaeo-persicis, Leipzig 1855 hat Blau dieses Thema noch gründlicher behandelt und kam zum Resultat (p. 7): Ninivensium et Nisbenorum Tabali numorum aetas est Artaxerxis II. regnum. Itaque anno 440 a. Ch. hoc genus prius esse nequit. Das. p. 13 gibt er die Eigenheit dieser assyrisch-mesopotamischen Schriftart an. Diese ninivitischen und nisibenischen Münzen beweisen also, daß im vierten Jahrhundert die Bevölkerung von Assyrien eigene Schriftzeichen hatte. Denn die Legenden auf den Münzen dienten doch wohl dazu, von der Bevölkerung gelesen zu werden. Über den Schriftbau dieser Münzen urteilt Blau folgendes (1855, S. 73): »Es steht durchaus den aramäischen Alphabeten näher – man vergleiche namentlich das der aramäisch-ägyptischen Denkmäler – und teilt mit ihnen die Eigentümlichkeit, sich öfters auffallend von der ursprünglichen Gestalt der Zeichen zu entfernen.« Diese Schriftart war demnach eine eigene Abzweigung des semitischen Alphabets. Da sie in der assyrischen Provinz in Gebrauch war, konnte sie nicht תירושא בתכ oder Ἀσσύρια γράμματα genannt werden? Niemand wird in Abrede stellen wollen, daß sich die in dieser Gegend wohnenden Judäer dieser Schriftart bedient haben müssen. Und diese Voraussetzung führt auf den Grund der Einführung einer anderen Schriftart für das Literaturbedürfnis der Judäer.

[373] Man beurteilt die Verhältnisse der Judäer falsch, wenn man an sie bezüglich der Schrift oder verwandter Momente den allgemeinen Maßstab anlegt. Sie bildeten nämlich in der nachexilischen Zeit eine Ausnahme oder empfanden ein Bedürfnis, welches anderen Völkern völlig unbekannt war. Erst durch das babylonische Exil wurden sie das בתכלא להא, das »Volk der Schrift«; sie begannen erst damals zu lesen und sich mit den Überbleibseln ihrer Literatur zu befassen. Besonders stieg der bis dahin wenig beachtete Pentateuch hoch in der Wertschätzung. Aber er war – das wird doch allgemein und selbst von talmudischen Autoritäten mit Ausnahme von de Saulcy zugegeben – in altsemitischer oder althebräischer Schrift geschrieben. Diese konnte in der nachexilischen Zeit nur von wenigen gelesen werden. Dazu kam noch eine andere Verlegenheit. Viele Judäer waren im Exilslande zurückgeblieben, und diese standen, wie bekannt ist, in lebhaftem Verkehr mit den Palästinensern. Botschaften und Briefe flogen von dem einen Volksteil zum anderen hin und zurück. Welcher Schriftart bedienten sich die Judäer im Verkehr untereinander? Die Palästinenser hatten ohne Zweifel das altsemitische Alphabet oder ein ihm ähnliches beibehalten; denn in der Heimat war dieses bekannt. Phönizier, Samaritaner und noch andere Völkerschaften in der Nähe bedienten sich dieses Alphabets fortwährend. Aber schwierig war es für die Judäer, sich in dieser Schriftart mit den Brüdern im Exilslande zu verständigen. Diese bedienten sich nämlich ohne Zweifel der landesüblichen Schrift, d.h. des semitisch-assyrischen Alphabets, desselben, dessen sich Darius neben dem Griechischen bediente, um die Völker seines Gefolges zu zählen, sowie die Satrapen, um untereinander zu verkehren (vergl. Gesenius, Monumenta p. 74f.) und endlich die Kriegsherren, um Münzen zu prägen. Das altsemitische Alphabet, welches das erste Geschlecht der Exulanten noch kannte, war Enkeln und Urenkeln vollständig unverständlich geworden. Esra, Nehemia und wenige ihrer Zeitgenossen mögen sich noch beider Schriftzeichen, der althebräischen und der neuassyrischen haben bedienen können. Aber die große Menge im Exilslande kannte nur die letzteren. So entstand eine große Verlegenheit für den schriftlichen Verkehr der beiden Volksteile untereinander. Diese Verlegenheit wurde noch drückender, als zu einer bestimmten Zeit die Anordnung getroffen wurde, aus dem Pentateuch regelmäßige Vorlesungen zu halten. Es wäre den Judäern im Exilslande, d.h. in Persien, ganz unmöglich gewesen, dieser Anordnung nachzukommen, da ihnen die althebräischen Schriftzüge völlig unleserlich geworden waren. Diese Verlegenheit mußte beseitigt werden. Sollten die Brüder im Exile dem Judentum erhalten bleiben – und sie waren eine Hauptstütze für die arme Gemeinde in ihrer Heimat – so mußte ihnen eine Konzession gemacht werden. Die althebräische Schrift mußte beseitigt und in die neue assyrische umgewandelt, oder der Pentateuch mußte transskribiert werden, um ihn auch den im Exilslande lebenden Judäern zugänglich zu machen. Die Tradition von der plötzlichen Umwandlung der Schriftzeichen ist also auf historischer Basis begründet. Es gab mindestens im fünften Jahrhundert eine assyrische Schrift, deren sich die Satrapen außerhalb Persiens bei Prägung von Münzen und bei ihren Korrespondenzen bedienten. Diese תירושא בתכ die γράμματα Ἀσσύρια, hat Esra oder die eingesetzte Behörde in der nachesraïschen Zeit eingeführt.


Quelle:
Geschichte der Juden von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Leipzig [1902], Band 2.2, S. 366-375.
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Über den Umgang mit Menschen

»Wenn die Regeln des Umgangs nicht bloß Vorschriften einer konventionellen Höflichkeit oder gar einer gefährlichen Politik sein sollen, so müssen sie auf die Lehren von den Pflichten gegründet sein, die wir allen Arten von Menschen schuldig sind, und wiederum von ihnen fordern können. – Das heißt: Ein System, dessen Grundpfeiler Moral und Weltklugheit sind, muss dabei zum Grunde liegen.« Adolph Freiherr von Knigge

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Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

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