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Jung, Vanessa
Vanessa Jung (* 29. Februar 1980 in München) ist eine dt. Theater- u. Filmschauspielerin.
Junge, Traudl
Gertraud “Traudl” Junge (* 16. März 1920 in München als Gertraud Humps; † 10. Februar 2002 ebenda) war von 1942 bis 1945 Sekretärin Adolf Hitlers. Zusammen mit Melissa Müller schrieb sie das Buch Bis zur letzten Stunde. Ihre Erinnerungen an ihr Leben als Hitlers Sekretärin wurden in Interviewform von André Heller u. Othmar Schmiderer kurz vor ihrem Tod aufgezeichnet. Der Film “Im toten Winkel – Hitlers Sekretärin” erhielt den Publikumspreis der Berlinale 2002.
Junge Freiheit
Die J. F. ist eine dt. Wochenzeitung für Politik u. Kultur. Sie versteht sich als unabhängiges, konservatives Medium. Politologen ordnen sie mehrheitlich als Sprachrohr der “Neuen Rechten” mit einer “Scharnier-” oder “Brückenkopf”-Funktion zwischen demokrat. Konservatismus u. Rechtsextremismus ein.
Jünger, Ernst
Ernst Jünger (* 29. März 1895 in Heidelberg; † 17. Februar 1998 in Riedlingen) war ein dt. Schriftsteller, Philosoph u. Insektenkundler. Jünger pries in seinen Romanen den heroischen Einzelgänger u. vertrat einen antibürgerl. Ästhetizismus (“In Stahlgewittern”, 1920; “Auf den Marmorklippen”, 1939).
Junges Deutschland (Literatur)
Das Junge Deutschland ist der Name für eine literar. Bewegung junger, liberal gesinnter Dichter in der Zeit des Vormärz, die etwa ab 1830, beflügelt von der Julirevolution in Frankreich, publizistisch aktiv wurden u. deren Schriften 1835 auf Beschluss des Deutschen Bundestages verboten wurden.
Jungfrau
J. bezeichnet eine Frau vor ihrem ersten Geschlechtsverkehr.
Jungfrau (40), männlich, sucht …
J. (40), m., s. … (Originaltitel: The 40 Year-Old Virgin) ist eine US-amerikan. Filmkomödie von Judd Apatow aus dem Jahr 2005.
Jungfrau (Sternbild)
Die J. (latein. Virgo, astronom. Zeichen ) ist ein Sternbild auf der Ekliptik.
Jungle
J. ist ein Stil der elektron. Musik, der sich durch schnelle gebrochene Rhythmen, sogenannte Breakbeats, auszeichnet. Der Stil entstand unter starken Einflüssen der Tradition von Raggamuffin u. Dancehall aus dem brit. Hardcore.
Jungsteinzeit
Die J., Neolithikum (vom altgriech. νέος neos “neu, jung” u. λίθος lithos “Stein”), oder Spätsteinzeit ist eine Epoche der Menschheitsgeschichte, deren Beginn mit dem Übergang von Jäger- u. Sammlerkulturen zu sesshaften Bauern mit domestizierten Tieren u. Pflanzen definiert ist. Beginn u. Ende datieren weltweit unterschiedlich.
Jüngstes Gericht
Das Jüngste Gericht, auch Gottesgericht, Jüngster Tag, Nacht ohne Morgen, Letztes Gericht, Weltgericht oder Harmagedon, stellt die auf antike bzw. alttestamentliche apokalypt. Vorstellungen zurückgehende jüdische, christliche u. islam. Auffassung von einem das Weltgeschehen abschließenden göttl. Gericht dar. Es muss als Gericht aller Lebenden u. Toten insbes. unterschieden werden vom individuellen "Partikulargericht" beim Tode des Einzelnen.
Juni
Der J. ist der sechste Monat des Jahres im Gregorianischen Kalender.
Junkers Ju 87
Die J. J. 87 war ein von den dt. Junkerswerken entwickelter einmotoriger Tiefdecker mit Knickflügeln, starrem Fahrgestell u. zwei Mann Besatzung. Seine Hauptaufgabe bestand in präzisen Bombenangriffen bei Tage im Rahmen taktischer Einsätze als Sturzkampfflugzeug (Stuka).
Junkers Ju 88
Die zweimotorige J. J. 88 war eines der Standard-Kampfflugzeuge der Luftwaffe des Dritten Reiches. Die Maschine wurde, jeweils leicht modifiziert, als Horizontal- oder Sturzkampfbomber, Schnell- oder Fernbomber, Torpedobomber oder Minenleger, See- oder Fernaufklärer, als Wettererkunder, als Zerstörer (= schwerer Jäger), als Nachtjäger, als Panzerjäger oder als Tiefangriffsflugzeug eingesetzt. Mit 15100 gebauten Maschinen u. 30.200 Triebwerken war sie eines der größten Rüstungsprogramme Deutschlands im Zweiten Weltkrieg.
Juno (Film)
J. ist eine kanadisch-US-amerikan. Filmkomödie aus dem Jahr 2007. Regie führte Jason Reitman, das Drehbuch schrieb Diablo Cody. Ellen Page spielt die Hauptfigur, einen scharfzüngigen Teenager, der mit einer ungewollten Schwangerschaft konfrontiert wird.
Jupiter (Planet)
J. ist der größte Planet des Sonnensystems. Aufgrund seiner chem. Zusammensetzung zählt er zu den Gasplaneten ("Gasriesen"); er hat keine feste Oberfläche. Als eines der hellsten Objekte des Nachthimmels ist er nach dem römischen Hauptgott Jupiter benannt. Schon im kleinen Fernrohr erkennt man seine starke Abplattung, die 3-5 Äquatorstreifen u. die 4 größten Jupitermonde. In einer Wolkenschicht südlich des Äquators befindet sich der größte Wirbelsturm des Sonnensystems, der schon vor 300 Jahren beobachtet wurde. Außerdem besitzt J. ein kleines Ringsystem u. 63 bekannte Monde, die größten sind die vier Galilei'schen Monde Ganymed, Kallisto, Europa u. Io.
Jura (Geologie)
J. bezeichnet in der Erdgeschichte das mittlere chronostratigraf. System des Mesozoikums. Der J. begann vor etwa 199,6 (± 0.6) Millionen Jahren u. endete vor etwa 135,5 Millionen (± 4.0) Millionen Jahren. Der J. wird von der Trias unter- u. von der Kreide überlagert. Die Pflanzenwelt bestand aus Farnen u. Nadelhölzern; die Tierwelt bildeten Meeresechsen (Ichthyo-, Plesiosaurier), Dino- u. Flugsaurier des Festlands, der Urvogel Archäopteryx sowie Ammoniten.
Jurassic Park
J. P. (1993) ist ein US-amerikan. Actionfilm mit Thrillerelementen von Steven Spielberg, in dem ein Forscherteam auf eine Insel voller gentechnisch wiedererschaffener Dinosaurier gerät. Die Basis legte Autor Michael Crichton mit seinem gleichn. Roman (dt.: DinoPark).
Jürgens, Curd
Curd Jürgens (* 13. Dezember 1915 in München-Solln; † 18. Juni 1982 in Wien) war ein dt.-österr. Bühnen- u. Filmschauspieler. Der gebürtige Deutsche nahm 1945 die österr. Staatsbürgerschaft an. Curd Jürgens spielte über vier Jahrzehnte hinweg in rd. 160 Filmen mit. Als Filmschauspieler gehörte er zu den wenigen deutschsprachigen Stars mit internationalem Ruhm.
Jürgens, Udo
Udo Jürgens (* 30. September 1934 in Klagenfurt, bürgerl. Udo Jürgen Bockelmann) ist ein Komponist u. Sänger aus Österreich mit österr. u. Schweizer Staatsangehörigkeit u. dt. Wurzeln. Er ist einer der bedeutendsten Unterhaltungsmusiker des dt. Sprachraums u. stilmäßig zwischen Schlager, Chanson u. Popmusik einzuordnen.
Jurist
Als Juristen (von lateinisch ius = Recht; Genitiv iuris) bezeichnet man Akademiker, die ein Studium der Rechtswissenschaft abgeschlossen haben. Die Bez. J. ist nicht durch § 132a StGB geschützt.
Juristische Person
Eine J. P. ist eine Personenvereinigung oder eine Vermögensmasse, die aufgrund gesetzl. Anerkennung rechtsfähig ist, d. h. selbst Träger von Rechten u. Pflichten sein kann, dabei aber keine natürl. Person ist.
Jusos
Die Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen u. Jungsozialisten in der SPD, Kurzbezeichnung J., ist die Jugendorganisation der SPD.
Justice, Victoria
Victoria Dawn Justice (* 19. Februar 1993 in Hollywood (Florida)) ist eine US-amerikan. Schauspielerin u. ein Kindermodel. Am besten bekannt ist sie durch ihre Schauspielrolle in der Jugendserie “Zoey 101”, wo sie an der Seite von Jamie Lynn Spears die Rolle der “Lola Martinez” spielt.
Justice (Französische Band)
J. ist ein aus den beiden DJs Gaspard Augé u. Xavier de Rosnay bestehendes französ. House-Duo.
Justinian I.
Flavius Petrus Sabbatius Iustinianus (gr. Ιουστινιανός; * ca. 482 in Tauresium bei Justiniana Prima [Lage umstritten]; † 14. November 565 in Konstantinopel), manchmal “der Große” genannt, war vom 1. August 527 bis zu seinem Tod im Jahre 565 römischer Kaiser.
Just-in-Time-Produktion
J. (kurz: just in time, JIT) oder auch fertigungs-/bedarfssynchrone Produktion bezeichnet eine Produktionsstrategie, die als Ziel die Schaffung durchgängiger Material- u. Informationsflüsse entlang der Wertschöpfungskette (Supply Chain) verfolgt u. zur schnelleren Auftragsbearbeitung sowie Auftragsflüssen führen soll.
Justizvollzugsanstalt
Als J. bezeichnet man in Deutschland ein Gebäude zur Unterbringung von Gefangenen, die zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden sind beziehungsweise zur Unterbringung von Untersuchungsgefangen. Andere Haftarten sind Zivilhaft, Ordnungshaft, Ersatzfreiheitsstrafe u. Abschiebehaft.
Juventus Turin
J. T. (offiziell Juventus Football Club S.p.A. oder kurz “Juve”) ist ein italien. Fußballverein aus Turin. Der Klub gilt als einer der traditionsreichsten u. erfolgreichsten Fußballvereine der Welt.
K
K bzw. k (gesprochen: [kaː]) ist der elfte Buchstabe des latein. Alphabets u. ein Konsonant. Der Buchstabe K hat in dt. Texten eine durchschnittl. Häufigkeit von 1,21%. Er ist damit der 19.-häufigste Buchstabe in dt. Texten.
K-1
K-1 ist eine Erweiterung des Kickboxens um diverse Elemente aus anderen Kampfsportarten mit dem Ziel, den Gegner durch K.o. zu besiegen.
K11 – Kommissare im Einsatz
K11 – K. i. E. ist eine Pseudo-Doku- oder auch Real-Life-Krimiserie auf Sat.1 mit bislang sechs Staffeln.
K2
Der 8611 m hohe K2 oder Lambha Pahar (in China offiziell: Qogir, auch Chogori, Mount Godwin-Austen oder Dapsang), auf der Grenze zwischen Pakistan u. China gelegen, ist der höchste Berg im Karakorum. Er gehört zum Gebirgsmassiv Baltoro Muztagh. Er ist der zweithöchste Berg der Erde u. gilt unter Bergsteigern als weit anspruchsvoller als der Mount Everest, wenn nicht sogar als der schwierigste aller 14 Achttausender.
K98
Der Karabiner 98 von Mauser ist wohl der bekannteste dt. Karabiner. Ausgerüstet waren mit ihm die Kavallerie, Pioniere u. sonstige Spezialtruppen des Heeres im Ersten Weltkrieg. Er wurde in der Reichswehr u. ab 1938 in der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg weiterverwendet. Das Wachbataillon beim BMVg setzt den Karabiner 98 noch im protokollar. Dienst ein.
Kaaba
Die K. (arab.; zu dt. Kubus; Würfel) ist das zentrale Heiligtum des Islam. Sie befindet sich im Innenhof der großen Moschee (al-Masdschid al-Haram) in Mekka im heutigen Saudi-Arabien. Für gläubige Muslime ist die K. das “Haus Gottes”. Ihre große Bedeutung liegt darin, dass sie das Ziel der großen Pilgerreise (Haddsch) ist, die jeder Muslim einmal in seinem Leben unternehmen soll. Außerdem wird für Muslime durch die K. die Gebetsrichtung in jedem Ort der Erde festgelegt.
Kabale und Liebe
K. u. L. ist ein stürmisch-hinreißendes bürgerl. Trauerspiel in fünf Akten von Friedrich Schiller, das am 13. April 1784 in Frankfurt a. M. uraufgeführt wurde. Das Drama, in dessen Mittelpunkt die tragische Liebe zwischen dem Adligen Ferdinand und der Musikertochter Luise steht, thematisiert den Ständekonflikt zwischen Adel u. Bürgertum. Das Stück gilt als einer der großen Klassiker des dt. Dramas.
Kabarett
Das Wort K. stammt vom französischen cabaret (Schänke) ab. Die auftretenden Personen nennt man Kabarettisten. Es gibt zwei Formen des Kabaretts: * Das literarische zeigt Gedichte, Lieder u. Prosatexte, während * das politische humoreske Parodien, Satiren u. Sketche präsentiert.
Kabbala
Die K. (auch Kabbalah) ist die myst. Tradition des Judentums. Sie wird seit Pico della Mirandola auch in mystischen nichtjüd. Kreisen fortgeführt. Die Wurzeln der K. finden sich in der Tora, der Hl. Schrift des Judentums. Neben jahrhundertelanger mündl. Überlieferung dokumentiert die reichhaltige schriftliche kabbalist. Überlieferung verschiedene Elemente, darunter gnostische, neuplatonische u. christliche.
Kabel
Ein K. ist ein Verbund mehrerer Litzenleitungen, isolierter Drähte u. von Adern oder Fasern. Dieser Verbund ist durch den Kabelmantel zusammengehalten, der eine zusätzl. Isolation, eine Abschirmung, mechan. Bewehrung oder einen Knickschutz beinhalten kann. Zweck eines Kabels ist die möglichst verlustarme, geschützte Durchleitung elektr. Ströme für die Energie- oder Datenübertragung.
Kabel, Heidi
Heidi Kabel, verehelichte Mahler (* 27. August 1914 in Hamburg; eigentl. Heidi Bertha Auguste Kabel) ist eine der bekanntesten dt. Volksschauspielerinnen. Sie erreichte seit 1954 durch die TV-Übertragungen der Theateraufführungen aus dem Hamburger Ohnsorg-Theater große Bekanntheit im deutschsprachigen Raum.
Kabel Deutschland
Die K. D. GmbH (KDG) betreibt Kabelnetze u. Kabelanschlüsse in allen Regionen Deutschlands, außer in Hessen, Nordrhein-Westfalen u. Baden-Württemberg. Das Unternehmen bietet Fernseh-Anschlüsse (PAL, DVB-C), Internet-Anschlüsse u. analoge Telefon-Anschlüsse über Antennenkabel an. Die KDG bezeichnet sich selbst als größten Kabelnetzbetreiber in Deutschland.
Kabelfernsehen
Beim K. werden Bild- u. Tonsignale über ein Breitbandkabel bis in die Haushalte übertragen.
Kabeljau
K. u. Dorsch sind unterschiedl. Bez. für dieselbe Fischart (Gadus morhua) aus der Familie der Dorschartigen. Die in der Ostsee lebenden Stämme werden alle Dorsch genannt. Der K. war bis etwa 1970 eine der verbreitetsten Fischarten der Welt. Die gute Verwertbarkeit u. Lagerfähigkeit sowie die leichte Erbeutbarkeit haben dazu geführt, dass inzwischen der K. am meisten unter Überfischung gelitten hat u. sogar im Fortbestand bedroht ist. Im Dezember 2004 befasste sich der EU-Rat für Landwirtschaft u. Fischerei mit der Gefährdung des K. Der Versuch zur Einführung von Schutzzonen scheiterte am 22. Dezember 2004.
Kabinett Merkel
Mit dem Begriff K. M. wird die seit 2005 amtierende dt. Bundesregierung bezeichnet.
Kabul
K. ist die Hptst. u. mit 3.043.589 Ew. (Stand 1. Januar 2005) auch die größte Stadt Afghanistans u. sowohl das ökonomische wie auch das kulturelle Zentrum des Landes.
Kaczynski, Theodore (Ted)
Theodore (“Ted”) John Kaczynski (* 22. Mai 1942 in Chicago) ist ein US-amerikan. Mathematiker u. Bombenleger. Er verschickte im Zeitraum von 1978 bis 1995 16 Briefbomben an verschiedene Personen in den USA, wodurch drei Menschen getötet u. weitere 23 verletzt wurden. Bevor seine Identität bekannt war, wurde er als Unabomber (university and airline bomber) bezeichnet, da er die Bomben vornehmlich an Universitäten u. Fluggesellschaften geschickt hatte.
Kadenz (Harmonielehre)
Unter K. (v. lat.-it.: cadere = fallen) versteht man in der Musik eine Abfolge von Akkorden, bezogen auf eine Grundtonart (Tonika). Im Unterschied zu einer beliebigen Akkordfolge (Progression) ist eine K. in der Regel eine Folge von leitereigenen Akkorden, die auf einer bestimmten intervall. Formel beruht. In der Harmonielehre ist eine K. eine Abfolge von Akkordgruppen (Klanggruppen) von Tonika (Grundklang, Ruheklang) zu Tonika. Ist die Dominantfunktion (Schlusswendung) ein der Ruhelage entgegengesetzter (harmonischer, metrischer oder tonaler) Zustand, so beginnt also jede K. in Ruhelage u. reicht bis zur nächsten Ruhelage. Was dazwischen geschieht, wird meistens (in der klass. Musiklehre) “der Ruhelage entgegengesetzt” zu definieren sein. Für die einzelnen Stimmen innerhalb der Klänge gibt es zusätzlich satztechn. Regeln, wie sie zum nächsten Akkord geführt werden sollen.
Käfer
Die K. (Coleoptera) sind mit über 350.000 Arten in etwa 20 Überfamilien u. 166 Familien die weltweit größte Ordnung aus der Klasse der Insekten u. noch immer werden jährlich hunderte neuer Arten beschrieben. Sie sind auf allen Kontinenten außer auf Antarktika verbreitet; in Mitteleuropa kommen ca. 8.000 Arten vor. K. gibt es seit dem Perm, also etwa seit 280 Mio. Jahren. Mit etwa 170 Millimetern Länge ist der Riesenbockkäfer (Titanus giganteus) aus Brasilien die größte bekannte Käferart; die Goliathkäfer zählen mit etwa 100 Gramm Gewicht zu den schwersten Insekten überhaupt. In Europa schwankt die Größe der K. zwischen ungefähr 0,5 u. 75 Millimetern, der größte heim. K. ist der Hirschkäfer (Lucanus cervus).
Kaffee
K. [ˈkafe, kaˈfeː] (türk. kahve aus arab. qahwa “anregendes Getränk”) ist ein schwarzes, koffeinhaltiges Heißgetränk, das aus gerösteten (Röstkaffee) u. gemahlenen Kaffeebohnen hergestellt wird. Röst- u. Mahlgrad variieren je nach Zubereitungsart. K. enthält das Vitamin Niacin. Die Bez. Bohnenkaffee bedeutet nicht, dass der K. noch ungemahlen ist, sondern dient der Unterscheidung von Ersatzkaffee (aus Zichorien, Gerstenmalz usw.). Die Kaffeebohnen werden aus Steinfrüchten verschiedener Pflanzenarten aus der Familie der Rubiaceae gewonnen. Die beiden wichtigsten Arten der Kaffeepflanze sind Coffea arabica (Arabica-Kaffee) u. Coffea canephora (Robusta) mit vielen Sorten/Varietäten. Je nach Art der Kaffeepflanze, Sorte der Kaffeebohne u. Anbauort gibt es unterschiedl. Qualitätsstufen. So gilt K. aus Robusta-Bohnen als minderwertig gegenüber dem aus reinem Arabica. K. wird heute in über 50 Ländern weltweit angebaut.
Kafka, Franz
Franz Kafka (* 3. Juli 1883 in Prag, damals Österreich-Ungarn; † 3. Juni 1924 in Kierling bei Klosterneuburg, Österreich; selten auch tschech. František Kafka) war ein deutschsprachiger Schriftsteller. Sein Hptw. bilden neben drei Romanen bzw. Romanfragmenten (“Der Process”, “Das Schloss” u. “Der Verschollene”) zahlreiche Erzählungen sowie der Briefwechsel mit Felice Bauer u. Milena Jesenská. Zum größeren Teil wurden Kafkas Werke erst nach seinem Tod u. gegen seinen erklärten Willen von Max Brod, einem Schriftstellerkollegen u. engen Freund, veröffentlicht. Sie übten bleibenden Einfluss auf die Weltliteratur des 20. Jh. aus.
Kafkaesk
Das Adjektiv K. (nach dem Schriftsteller Franz Kafka) bezeichnet ein unheiml. Gefühl dunkler Ungewissheit, einer rätselhaften unkonkreten Bedrohung, eines Ausgeliefertseins gegenüber schemenhaften dunklen Mächten. Das Eigenschaftswort leitet sich aus der Grundstimmung zahlreicher Werke Franz Kafkas ab, in denen die Haupthelden oft in undurchschaubaren, bedrohl. Situationen von düsterer Komik bis Tragik agieren.
Kahanamoku, Duke
Duke Paoa Kahinu Mokoe Hulikohola Kahanamoku (* 24. August 1890 in Honolulu, † 22. Januar 1968 ebenda), auch The Big Kahuna genannt, gilt allg. als Begründer des modernen Wellenreitens. Hatten die Missionare von Hawaii einst das Wellenreiten als verdammenswerten Müßiggang verboten, wurde es Anfang des 20. Jh. durch Kahanamoku wiederentdeckt u. weltweit populär gemacht. Er war auch mehrfacher Olympiasieger im Schwimmen.
Kahlo, Frida
Frida Kahlo (* 6. Juli 1907 in Coyoacán, Mexiko-Stadt; † 13. Juli 1954 in Mexiko-Stadt) war eine mexikan. Malerin. Frida Kahlo ist die mit Abstand bekannteste Malerin Mexikos, wenn nicht sogar Lateinamerikas. Sie litt zeitlebens an den Folgen eines schweren Unfalls; ihr Werk trägt daher oft autobiografische Züge, ist von einer bedrückenden Symbolik des Leidens geprägt u. zeigt starke Einflüsse der mexikan. Volkskunst. Frida Kahlos Leben wurde mehrmals im Film dargestellt.
Kahn, Oliver
Oliver Rolf Kahn (* 15. Juni 1969 in Karlsruhe) ist ein ehemaliger dt. Fußballtorhüter, der den größten Teil seiner Karriere beim FC Bayern München spielte. Er wurde dreimal zum Welttorhüter des Jahres gewählt.
Kaimaninseln
Die K. (engl.: Cayman Islands) sind eine Inselgruppe in der Karibik u. brit. Überseegebiet des Vereinigten Königreichs. Ihren Namen verdanken die Inseln den dort lebenden Echsenarten, die man zu Anfang mit Krokodilen verwechselt hatte. Die Inselgruppe besteht aus den drei Inseln “Grand Cayman”, “Little Cayman” u. “Cayman Brac” u. liegt etwa 350 km südlich von Kuba. Die Inseln verteilen sich auf eine Fläche von ca. 262 km².
Kain
K. (hebr.) ist gemäß der Erzählung der Bibel (1. Buch Mose) u. des Koran der erste Sohn von Adam u. Eva, den ersten Menschen, die Gott auf der Erde erschaffen hatte. In der bibl. Darstellung erschlug K. seinen jüngeren Bruder Abel.
Kairo
K. (arab. al-Qāhira – “die Starke”) ist die Hptst. Ägyptens u. die größte Stadt der arab. Welt. K. hat 7,9 Millionen Ew. im administrativen Stadtgebiet (2008) u. ist mit 16,1 Millionen Ew. in der Agglomeration (2008) neben Lagos in Nigeria die größte Metropolregion in Afrika. Die Stadt hat den Status eines Gouvernements u. wird von einem Gouverneur regiert, der vom Präsidenten ernannt wird. K. ist das politische, wirtschaftliche u. kulturelle Zentrum Ägyptens u. des Nahen Ostens. Die Stadt ist Sitz der ägypt. Regierung, des Parlaments, aller staatlichen u. religiösen Zentralbehörden sowie zahlreicher diplomat. Vertretungen. Die Altstadt von K. ist ein Ensemble islam. Baukunst u. wird seit 1979 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.
Kaiser
Der Titel K. bezeichnet die ranghöchsten, noch über den Königen stehenden Herrscher. In der europ. Geschichte wurde der Kaisertitel in der Regel nur solchen Monarchen zugestanden, die eine übernationale Herrschaft ausübten. Mehrere außereurop. Monarchen – etwa der osman. Sultan, der Schah von Persien, der Negus von Äthiopien oder der chines. Sohn des Himmels – wurden den europ. Kaisern gleichgesetzt. Als einziger heutiger Monarch wird nur noch der Tennō von Japan als K. bezeichnet.
Kaiser, Roland
Roland Kaiser (* 10. Mai 1952 in Berlin; bürgerl. Ronald Keiler) ist ein dt. Schlagersänger. Mit mehreren Millionen verkauften Tonträgern gilt er als einer der erfolgreichsten Interpreten deutschsprachiger Schlagermusik.
Kaiser Chiefs
Die K. C. sind eine engl. Rockband. Sie wurde Anfang 2003 in Leeds gegr. Der Name der Band lehnt sich an den früheren Verein des Leeds-United-Spielers Lucas Radebe an, die Kaizer Chiefs aus Johannesburg. Mit dem Stück Ruby schaffte die Band in Deutschland den Durchbruch. Die Single kletterte bis auf den elften Platz der dt. Singlehitparade.
Kaiserliche Marine
Die K. M. entstand nach der Reichsgründung 1871 aus der Marine des Norddeutschen Bundes. Die Reichsverfassung vom 16. April 1871 bezeichnet die Marine des Reichs meist als Kriegsmarine, an einer Stelle aber auch als Kaiserliche Marine. Für den Marinegebrauch wurde letztere Bezeichnung am 1. Februar 1872 eingeführt. Sie bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918. Den Schiffsnamen der Kaiserlichen Marine wurde – vergleichbar der Tradition in der brit. Marine (HMS = His/Her Majesty's Ship) – das Kürzel S.M.S. (für “Seiner Majestät Schiff”) vorangestellt.
Kaiserlich und königlich
Die Bez. k. u. k. (abgekürzt K. u. k., k. u. k., manchmal auch k. & k. oder, bis zum Ausgleich mit dem Königreich Ungarn von 1867 korrekt, danach oft fälschlich nur k. k.) fand zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie ab 1867 (ab dem Ausgleich mit dem Königreich Ungarn) Verwendung für gemeinsame Einrichtungen beider Reichshälften, insbes. für die gemeinsame Armee. Das erste k. (kaiserlich) stand für den Titel Kaiser von Österreich, das zweite k. (königlich) für den Titel Apostolischer König von Ungarn, der in Personalunion ebenfalls vom österr. Kaiser geführt wurde.
Kaiserpinguin
Der K. (Aptenodytes forsteri) ist die größte Art aus der Familie der Pinguine (Spheniscidae) u. zählt zusammen mit dem Königspinguin (Aptenodytes patagonicus) zur Gattung der Großpinguine (Aptenodytes).
Kaiserreich China
Das K. C. wurde 221 v. Chr. von Kaiser Qín Shhuáng begründet u. bestand 2.133 Jahre bis zur Ausrufung der chines. Republik durch Sun Yatsen am 1. Januar 1912 u. der darauf folgenden Abdankung des letzten Kaisers P Yí. Yuán Shìki, der erste Präsident der Republik China, machte sich 1915 selbst zum Kaiser von China, dieses sehr kurzlebige (1916 wieder abgeschaffte) Kaiserreich ist aber geschichtlich von geringer Bedeutung.
Kaiserschmarrn
K. (auch: Kaiserschmarren), eine verfeinerte Form des Schmarrns, ist eine Zubereitung aus Palatschinkenteig u. zählt zu den bekanntesten Süßspeisen der österr. Küche.
Kaiserschnitt
Bei der Schnittentbindung bzw. beim K. (Sectio caesarea, von lat. caesarea “kaiserlich” u. sectio “Schnitt”) wird der Säugling auf operativem Wege aus dem Bauch der Mutter geholt. Es wird ein tiefer Unterbauch-Querschnitt an der Schamhaargrenze (Pfannenstielschnitt) vorgenommen.
Kaiserslautern
K. ist eine Industrie- u. Universitätsstadt am nordwestl. Rand des Pfälzerwaldes im S des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Sie hat den Status einer kreisfreien Stadt u. ist gleichzeitig Sitz der Kreisverwaltung des Ldkrs. K. – 98044 Ew.
Kaisertum Österreich
Das K. Ö. (in der damals offiziellen Schreibweise Kaiserthum Oesterreich) wurde am 11. August 1804 als Erbmonarchie von Franz II., Erzherzog von Österreich, dem (letzten) Kaiser des Hl. Römischen Reiches, begründet. Seinen zweiten Kaisertitel Kaiser von Österreich führte er fortan als Franz I. von Österreich. Damit wollte Franz auch für die Zukunft die Ranggleichheit mit Napoléon I. wahren, der sich zuvor zum Kaiser der Franzosen gekrönt hatte. Der “Zweifach-Kaiser” war als Franz I. der erste Kaiser von Österreich, einem Vielvölkerstaat in Mittel- u. Südosteuropa, der Österreich, Ungarn, Tschechien (Böhmen u. Mähren), die Slowakei sowie große Teile Polens u. der Ukraine im N umfasste u. sich im O u. SO über große Teile Italiens, Slowenien u. Kroatien bis ins heutige Rumänien u. Serbien ausdehnte. Nach zwei Jahren des Doppelkaisertums erklärte er am 6. August 1806 das Hl. Römische Reich Deutscher Nation für erloschen u. legte dessen Krone nieder, da nach der bereits im Juli erfolgten Gründung des Rheinbundes die Gefahr einer Übernahme durch Napoléon bestand. Das K. Ö. bestand bis zum 11. November 1918.
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
Die ev. K., umgangssprachlich kurz Gedächtniskirche, steht auf dem Breitscheidplatz am Kurfürstendamm in Berlin-Charlottenburg. Sie besteht aus mehreren Baukörpern – darunter die 68 m hohe Ruine des alten Haupturms, als Mahnmal gegen den Krieg erhalten. Das Ensemble ist denkmalgeschützt.
Kaizen
K. (das; japan. für Veränderung zum Besseren) ist eine japan. Lebens- u. Arbeitsphilosophie, die das Streben nach ständiger Verbesserung zu ihrer Leitidee gemacht hat. In der Industrie wurde dieses Konzept zu einem Managementsystem weiterentwickelt.
Kajol
K. (Hindi: Kājol; bengalisch: Kājal; * 5. August 1975 in Mumbai, Maharashtra; bürgerl. Name: Kajol Devgan) ist eine der bekanntesten u. berühmtesten Bollywood-Schauspielerinnen.
Kakadus
Die K. (Cacatuidae) sind eine gut abgegrenzte u. leicht erkennbare Vogelfamilie in der Ordnung der Papageien (Psittaciformes). Die Familie umfasst 6 Gattungen u. 21 Arten.
Kakao
Als K. oder Cacao [kaˈkau] bezeichnet man die Samen des Kakaobaumes (Kakaobohnen) u. das daraus hergestellte Pulver. K. ist ein wichtiges Exportprodukt zahlreicher Entwicklungsländer u. dient – in verflüssigter Form – der Herstellung von Schokolade. Als K. wird auch das aus Kakaopulver, Milch u. Zucker zubereitete Getränk bezeichnet. Das Wort K. hat seinen Ursprung im Nahuatl, der Sprache der Azteken. Aus dem dort verwendeten Begriff cacahuatl für die Kakaobohne leitet sich das spanische cacao ab.
Kaki
Die K. (jap.), auch Persimone oder Sharonfrucht genannt, ist die süße, orangefarbene, äußerlich einer großen Tomate ähnelnde Frucht des Kakibaums (Diospyros kaki). Der wissenschaftl. Name bedeutet “Frucht des Zeus”. Sie kommt ursprünglich aus Asien, wo man sie umgangssprachlich “Chinesische Pflaume” nennt. Die K. gehört zu den ältesten Kulturpflanzen. Sie wird in China seit über 2000 Jahren genutzt.
Kakteengewächse
Die K. (Cactaceae) oder kurz Kakteen sind eine Familie der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliophyta).
Kalabrien
K. (italienisch: Calabria) ist die südlichste Region des italien. Festlandes. Bildlich gesprochen nimmt sie die Stiefelspitze der italien. Halbinsel ein.
Kaleidoskop
Ein K. (griech. "Schönbildseher") ist ein in der Regel 12 bis 15 cm langes Rohr, an dessen einem Ende sich locker zwischen eine glatte u. eine mattierte Glasplatte eingelegte kleine, farbige Objekte befinden. Das andere Ende des Kaleidoskops hat ein rundes Fenster zum Durchsehen. Im Rohr selbst sind längs mehrere Spiegel-Streifen angebracht, die sich an ihren Längskanten berühren. Darin spiegeln sich die Gegenstände mehrfach, so dass ein symmetr. farbiges Muster sichtbar wird, das sich beim Drehen ändert.
Kaléko, Mascha
Mascha Kaléko (gebürtig Golda Malka Aufen, * 7. Juni 1907 im galiz. Schidlow, Österreich-Ungarn, heute Polen; † 21. Januar 1975 in Zürich) war eine deutschsprachige, der Neuen Sachlichkeit zugerechnete Dichterin.
Kalender
Der K. ist die Festlegung der Zeitrechnung in Jahre, Monate, Wochen u. Tage. Der Begriff “K.” bezeichnet dabei: * allgemein das Kalenderwesen * besondere Kalendersysteme (z. B. der im deutschen Sprachraum überwiegend gebräuchliche gregorianische Kalender) * die meist gedruckten oder in elektronischer Form erstellten Übersichten (Kalendarien), die eine Orientierung im Jahresverlauf ermöglichen sollen Das Wort “K.” kommt von lateinisch Calendarium, ein Verzeichnis der Calendae, der jeweils ersten, auszurufenden (calare “ausrufen”) Tage eines Monats, an denen die Schulden zu bezahlen waren.
Kali (Göttin)
K. (Sanskrit, f., kālī “die Schwarze”) ist im Hinduismus die Göttin mit dem Aspekt des Todes u. der Zerstörung, aber auch der Erneuerung. Dies beruht auf dem Glauben, dass ohne Zerstörung nichts Neues entstehen kann u. dass Leben u. Tod eine untrennbare Einheit bilden. In der Mythologie stellt sie eine Verkörperung des Zornes der Durga dar, aus deren Stirn sie entsprungen sein u. dann das Weltall mit ihrem schreckl. Brüllen erfüllt haben soll.
Kaliber
Das K. ist ein Maß für den Durchmesser von Projektilen. Auch der Innendurchmesser des Laufes einer Waffe wird als K. bezeichnet. Handelt es sich um einen gezogenen Lauf, so unterscheidet man zwischen Innenkaliber, dem Durchmesser zwischen den Feldern (den hervorstehenden Teilen der Laufinnenwand), u. dem Außenkaliber, dem Durchmesser zwischen den Zügen (den eingeschnittenen Teilen der Laufinnenwand).
Kalibrierung
Als K. wird der Vergleich der mit einem Messgerät ermittelten Werte mit denen einer Referenz oder eines Normals bezeichnet. Dabei wird ermittelt, wie groß die Abweichung zwischen beiden Werten ist oder ob diese Abweichung innerhalb bestimmter Schranken liegt. Die gesetzlich vorgeschriebene K. eines Messgerätes ist eine Eichung.
Kalifat
Die Bez. K. leitet sich ab aus dem arabischen chilāfa (Nachfolger, Stellvertreter, Kalif) bzw. chalīfat Allāh oder chalīfat rasūl Allāh, was wörtlich “Stellvertreter Allahs” oder “Nachfolger des Propheten Allahs” bedeutet. Das K. stellt eine islam. Regierungsform dar, bei der säkulare, also weltliche, u. geistl. Führerschaft in der Person des Kalifen vereint sind. Es ist somit eine theokrat. Regierungsform.
Kalifornien
K. (englisch u. span. California) ist der mit Abstand bevölkerungsreichste Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. Er liegt im W des Landes u. grenzt an den Pazifischen Ozean, an Oregon, Nevada, Arizona sowie den mexikan. Staat Baja California auf der gleichn. Halbinsel. Der offizielle Beiname Kaliforniens lautet “Golden State” (Goldener Staat).
Kalifornischer Goldrausch
Während des kaliforn. Goldrauschs (1848–1854) suchten Tausende ihr Glück als Goldgräber in Kalifornien.
Kaliningrad
K. (Калининград, litau. Kaliningradas, litau. Karaliaučius, poln. Królewiec, dt. bis 1946 Königsberg) ist die Hptst. der Oblast K., einer russ. Exklave zwischen Polen u. Litauen mit Zugang zur Ostsee. Die Stadt ist Verkehrsknotenpunkt sowie Wirtschafts- u. Kulturzentrum mit Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern u. Museen. K. hat 423.651 vorwiegend russ. Ew. (Stand: 1. Januar 2006). Bis 1945 gehörte die Stadt zum Deutschen Reich u. war die Hptst. Ostpreußens.
Kalium
K. (von Kali aus arab. al qalja “Pflanzenasche”) ist ein chem. Element der 1. Hauptgruppe des Periodensystems mit der Ordnungszahl 19. K. ist ein essentieller Mineralstoff, der tägl. Bedarf des Menschen liegt bei ungefähr 2 g. Kaliumreiche Lebensmittel sind u. a. Pilze, Bananen, Bohnen, Käse, Spinat u. Kartoffeln.
Kaliumcarbonat
K. (Pottasche), K2CO3, das Kaliumsalz der Kohlensäure bildet ein weißes, hygroskop. Pulver mit einer Schmelztemperatur von 891 °C u. einer Dichte von 2,428 g·cm−3. Der Name Pottasche stammt von der alten Methode der Anreicherung von K. aus Holzasche mittels Lösung der Salze durch Auswaschen mit Wasser u. anschließendem Eindampfen in Töpfen (Pötten). Der traditionelle Name stand auch Pate für den engl. Namen von Kalium: potassium.
Kaliumchlorid
K. (Sylvin), KCl, das Kaliumsalz der Salzsäure bildet farblose, stark bitter schmeckende, wasserlösliche Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 770 °C und einer Dichte von 1,98 g/cm3. Es löst sich bei 20 °C zu 350 g/L in Wasser. K. wird u. a. als Düngemittelersatz oder Streusalz, aber auch als Giftspritze z. B. zur Einschläferung von Tieren verwendet.
Kaliumcyanid
K. (Zyankali, englisch potassium cyanide, Summenformel KCN) ist das Kaliumsalz der Blausäure (HCN). K. ist eine sehr giftige Chemikalie, bereits eine eingenommene Menge von 120 – 250 mg wirkt in Minuten tödlich. K. wird hauptsächl. zur Goldgewinnung (Cyanidlaugerei) u. in galvan. Bädern, aber auch in der organ. Synthesechemie verwendet.
Kaliumnitrat
K., im allg. Sprachgebrauch besser bekannt als Salpeter, im Speziellen als Kalisalpeter, ist das Kaliumsalz der Salpetersäure. K. wird u. a. zur Haltbarmachung von Lebensmitteln verwendet.
Kaliumpermanganat
K. (KMnO4) ist das Kaliumsalz der im freien Zustand unbekannten Permangansäure, HMnO4. Es ist ein tief rot-violetter, metallisch glänzender, kristalliner Feststoff u. starkes Oxidationsmittel. K. wird u. a. als Desinfektionsmittel, Desodorans u. Algizid (Biozid gegen Algen) verwendet.
Kalkstein
Als K. werden Sedimentgesteine bezeichnet, die ganz überwiegend aus dem Stoff Calciumcarbonat (CaCO3) in Form der Mineralien Calcit u. Aragonit bestehen. K. ist ein äußerst variables Gestein; das betrifft sowohl seine Entstehung als auch seine Eigenschaften, das Aussehen u. die wirtschaftl. Verwendbarkeit. Es gibt daher innerhalb der Geologie eine eigene Fachrichtung, die Karbonatsedimentologie, die sich ausschließlich mit der Entstehung u. den Eigenschaften der verschiedenen Kalksteintypen befasst. Kalksteine besitzen eine enorme wirtschaftl. Bedeutung als Rohstoff für die Bauindustrie, als Naturwerkstein u. als Speichergestein für Erdöl u. Erdgas.
Kalkulation
Unter K. (vom lat.: calculare = rechnen) versteht man im Allg. eine Berechnung, bes. im kaufmänn. Bereich. Im Rechnungswesen dient die K. * der Ermittlung der Stückkosten einer Ware, Dienstleistung oder eines Halbfabrikates (Kostenträgerstückrechnung), * der Ermittlung der Produktionskosten einer Ware pro Periode (Kostenträgerzeitrechnung), * der Ermittlung von Brutto- u. Netto-Verkaufspreises abhängig von Vertriebskanal u. Kundenrabattgruppe.Dabei kann unterschieden werden zwischen Vorkalkulation in der Planungsphase u. Nachkalkulation nach Abschluss aller Produktions- bzw. Handel- u. Absatzvorgänge.
Kalkulatorische Kosten
Die kalkulator. Kosten bezeichnen Kosten, welche nicht mit realen Geldströmen (den pagator. Kosten) übereinstimmen, sondern vielmehr zu den Kosten hinzugerechnet werden, um erwartete Gewinne u. antizipierte Kosten bereits in die Produktkalkulation einfließen zu lassen bzw. um eine faire, vergleichbare Kostenstruktur im Rahmen einer Profit-Center-Rechnung zu erzeugen. Diese ergeben sich aus der Summe der kalkulatorischen AfA (Absetzung für Abnutzung) plus der kalkulatorischen Zinsen.
Kalkulatorische Zinsen
Der Begriff K. Z. entstammt der Betriebswirtschaftslehre bzw. dem Rechnungswesen. Vereinfacht gesagt handelt es sich dabei um Zinsen, die erzielt worden wären, wenn Kapital – statt es im Unternehmen zu investieren – auf dem Kapitalmarkt angelegt worden wäre.
Kalkutta → Kolkata.
Kalman-Filter
Das K. ist ein stochast. Zustandsschätzer für dynam. Systeme. Es wurde 1960 von Rudolf Kálmán erstmals für zeitdiskrete, lineare Systeme entwickelt u. wird dafür verwendet, Zustände oder Parameter des Systems aufgrund von teils redundanten Messungen, die von Rauschen überlagert sind, zu schätzen. Dabei wird der mittlere quadrat. Fehler minimiert.
Kalmare
Die K. (Teuthida) stellen mit rd. 400 Arten die größte Gruppe innerhalb der Kopffüßer dar. Gemeinsam mit den Echten Tintenfischen (Sepiida), den Zwergtintenfischen (Sepiolida) u. dem Posthörnchen (Spirula spirula), das allein eine eigene Gruppe (Spirulida) darstellt, bilden sie die Gruppe der Zehnarmigen Tintenfische (Decabrachia).
Kalorie
K. (lat. calor “Wärme”) ist eine alte Maßeinheit der Energie, insbes. der Wärmemenge W (Einheitenzeichen cal). Inzwischen wurde sie von der internationalen SI-Einheit Joule abgelöst. Oft werden insbes. Brennwerte von Nahrungsmitteln zusätzl. zu der Angabe in Joule in Kilokalorien angegeben. Ab 01.01.2010 ist die Angabe von Kalorien in der EU nicht mehr zulässig.