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Projektplanung
P. ist eine der Hauptaufgaben des Projektmanagements. In der Regel bildet die P. die zweite der vier Hauptphasen eines Projektes, folgt zeitlich also auf die Projektdefinition u. bereitet die eigentl. Projektdurchführung so gut wie möglich vor.
Projektstrukturplan
Der P. (PSP) (engl. work breakdown structure, abgekürzt WBS) ist eine Gliederung des Projekts in planbare u. kontrollierbare Teilaufgaben. Im Rahmen des PSP wird die gesamte Projektaufgabe in Arbeitspakete/Teilaufgaben (engl. work packages) zerlegt u. die Beziehung zwischen den Arbeitspaketen beschrieben. Der P. stellt die Projektleistung (Projektaufgabe) graphisch in einem Baum dar u. ist die gemeinsame Basis für die Ablauf-, Termin- u. Kostenplanung.
Prokaryoten
P. (Procarya, Procaryota; von griechisch pro = bevor u. karyon = Nuss, Kern), auch Prokaryonten oder Monera genannt, sind zelluläre Lebewesen, welche keinen Zellkern besitzen. Ihr Zelltyp wird als Protocyte bezeichnet.
Proktologie
Die P. (von griechisch πρωκτός, prōktós, “After” u. λόγος, lógos, hier “Wissenschaft”) ist ein medizin. Teilgebiet, das sich mit den Erkrankungen des Enddarms, also genauer des Grimmdarms, des Mastdarms u. des Analkanals beschäftigt.
Prokura
P. (ital. procura, Vollmacht, von lat. procurare, für etwas Sorge tragen, zu pro, für, u. cura, Sorge) ist eine handelsrechtl. Vollmacht mit gesetzlich festgelegtem Inhalt (= Formalvollmacht), die ausdrücklich u. persönlich erteilt werden muss. P. ermächtigt nach dt. Handelsrecht gemäß § 49 Abs. 1 HGB “zu allen Arten von gerichtlichen u. außergerichtl. Geschäften u. Rechtshandlungen, die der Betrieb eines Handelsgewerbes mit sich bringt”. Handelsgewerbe meint hier jede gewerbl. Tätigkeit, also auch Produktion oder Dienstleistungen. Die P. kann nur durch einen Kaufmann oder die Geschäftsführung des Formkaufmanns erteilt werden. Die Erteilung von P. sowie die Anmeldung der P. beim Handelsregister ist dem Inhaber des Handelsgeschäfts vorbehalten (vgl. §§ 48 Abs. 1, 53 Abs. 1 HGB).
Prolaktin
P. (PRL) auch laktotropes Hormon (LTH) oder Laktotropin genannt, ist ein Hormon, das in den laktotropen Zellen (azidophil, ca. 20% der Adenohypophyse) im Hypophysenvorderlappen gebildet wird u. vor allem für das Wachstum der Brustdrüse im Verlauf der Schwangerschaft u. für die Milchsekretion (Laktation) während der Stillzeit verantwortlich ist.
Prolet
P. ist die umgangssprachl. Verkürzung des Begriffs “Proletarier” u. bezeichnete seit dem 19. Jhd. abwertend Menschen der städtischen u. industriellen Unterschicht, seit Aufkommen des Marxismus aber auch positiv Arbeiter im Kontext des Klassenkampfes. In den letzten Jahrzehnten kam es zu einer Bedeutungsverschiebung. Heute wird Prolet wieder – in einer weiteren Verkürzung auch Proll oder Prolo – umgangssprachlich als diskriminierende Bez. verwendet für Proletarier oder für Menschen, deren Umgangsformen u. Lebensstil von dritten als unkultiviert interpretiert wird. Damit findet eine Bedeutungsverschiebung statt von “Angehöriger des Proletariats” in Richtung “Angehöriger des Pöbels” u. somit eine Verstärkung der abwertend-diskriminierenden Konnotation. Üblicherweise bezieht sich der Begriff Prolet eher auf die Umgangsformen, während Proll das Angeben mit vermeintl. Statussymbolen bezeichnet.
Proletariat
Das P. (vom lat. proletarius “der untersten Volksschicht angehörend”) bezeichnet die gesellschaftl. Schicht der Landlosen u. Lohnabhängigen (Besitzlosen), welche aber nicht versklavt waren. Zur Sicherung ihrer materiellen Existenz sind die Mitglieder der Arbeiterklasse gezwungen, ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Aus der marxist. Weltsicht stehen sie in einer kapitalist. Gesellschaft im unversöhnl. Gegensatz zur besitzenden Klasse der Bourgeoisie. Der Begriff wird auch so verstanden, dass die Proletarier diejenigen sind, die als Besitz nur ihre Nachkommen (lat. proles) haben. In der Geschichte wird der Begriff P. einerseits auf die Landlosen des alten Rom, andererseits auf die Industriearbeiterschaft in der Zeit der Industriellen Revolution angewendet.
Prolog (Programmiersprache)
P. (vom Französischen: Programmation en Logique, dt.: “Programmieren in Logik”) ist eine Programmiersprache, die Anfang der 1970er Jahre maßgeblich von dem französ. Informatiker Alain Colmerauer entwickelt wurde. Sie arbeitet mit log. Beziehungen zwischen Datenelementen anstelle von mathemat. Beziehungen u. ist auf dem Gebiet der künstl. Intelligenz verbreitet.
Prometheus
Prometheus (altgr. Προμηθεύς, Gen. Προμηθέως (Promethéôs); dt. der Vorausdenkende) ist in der griech. Mythologie der Freund u. Kulturstifter der Menschheit. Oft wird er auch als Schöpfer der Menschen u. Tiere bezeichnet, so beispielsweise bei Platon. Es lassen sich bei ihm, dem Feuerbringer u. Lehrmeister der Menschen, vor allem Gemeinsamkeiten mit Hephaistos, aber auch mit Apollon u. Athene entdecken. Von seinen Beinamen sind neben Pyrphoros (“Feuerbringer”) unter anderem Iapetionides (“Sohn des Iapetos”) u. Desmotes (“Gefesselter”) bekannt. Die Gestalt des Prometheus fand in der Kulturgeschichte vielfältige Rezeption, so z. B. bei Goethe.
Promille
Die Bez. P. (von lat. pro = von, im Verhältnis zu; mille = tausend) wird bei in Tausendstel ausgedrückten Bruchteilen benutzt. Damit entspricht 1 P. der Zahl 0,001. “Promille” wird meist durch das Symbol ‰ (“Promillezeichen”) abgekürzt, wobei immer ein Leerzeichen zwischen die Zahl u. das Promillezeichen zu setzen ist.
Promiskuität
Als P. (von lat. promiscus gemeinsam, promiscere vorher mischen) wird die Praxis nicht an langfristigen Bindungen orientierter sexueller Kontakte mit verschiedenen Partnern bezeichnet; das Adjektiv promiskuitiv oder promisk wird auch verwendet für “sexuell freizügig oder offenherzig”. Im Tierreich versteht man unter P., dass sich Männchen u. Weibchen in einer Saison mit mehr als einem Geschlechtspartner paaren, wie dies bei den meisten Tierarten der Fall ist.
Promotion (Doktor)
Die P. ist die Verleihung des akadem. Grades “Doktor” bzw. “Doktorin” in einem bestimmten Studienfach u. dient dem Nachweis der Befähigung zu vertiefter wissenschaftlicher Arbeit. Sie beruht auf einer selbstständigen wissenschaftl. Arbeit, der Dissertation, u. einer mündl. Prüfung (Rigorosum). Das Promotionsrecht haben Universitäten u. (in Deutschland) ihnen gleichgestellte Hochschulen.
Pronation
Mit der P. (lateinisch) beschreibt man in der Medizin bzw. der Anatomie die Einwärtsdrehung der Gliedmaßen. Sie ist damit die Gegenbewegung zur Supination.
Pronomen
Als P. (auch Fürwort, Mehrzahl Pronomina oder P.) wird in der traditionellen Wortartlehre eine (recht heterogene) Wortart bezeichnet. Als P. bezeichnet man Wörter, die entweder stellvertr. für ein Substantiv (Nomen (i. e. S.)) (genauer: für Substantiv(phrasen)) stehen bzw. substantivisch verwendet werden (Beispiel: Das Auto ist meines.) oder wie ein Artikelwort ein Substantiv begleiten (Beispiel: mein Auto).
Propaganda
P. bezeichnet einen absichtlichen u. systemat. Versuch, Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren u. Verhalten zu steuern zum Zwecke der Erzeugung einer vom Propagandisten erwünschten Reaktion. P. im modernen Sinne ist eine zur Werbung, Manipulation u. Herrschaftssicherung eingesetzte Technik. Entscheidend ist dabei die geschickte Auswahl u. ggf. die Manipulation der Nachricht u. nicht ihr Wahrheitscharakter. Durch die Monopolisierung der P. in diktator. Regimen erhielt der Terminus einen stark pejorativen Charakter. Dennoch ist die gezielt einseitige Darstellung von Informationen eine gängige Praxis, auch in Demokratien. Aufgrund seiner negativen Konnotation ist der Begriff Propaganda weitgehend dem der Öffentlichkeitsarbeit (auch Public Relations) gewichen.
Propan
P. ist ein farbloses Gas, es gehört zu den Alkanen, den einfachsten Kohlenwasserstoffen.
Propeller
Ein P. (von lat. propellere = vorwärts treiben) ist ein Antrieb durch Flügel, die um eine Welle herum angeordnet sind u. zwar im Normalfall radial (sternförmig).
Prophet
Ein P. bezeichnet eine Person, die im Sinne seines Glaubens eine Botschaft oder Prophezeiung von einem Gott oder Gottheit durch Vision, Audition oder Traum empfängt u. den Auftrag erfüllt, diese Botschaft anderen zu überbringen. Das meist (aber nicht immer) vorhandene Selbstverständnis als P. beruht auf einem persönl. Gottesverhältnis.
Prophylaxe
Unter einer P. (griechisch προϕύλαξη, “Schutz”, “Vorbeugung”, von altgriechisch προϕύλαξ, “Vorposten”, “Wächter”) versteht man Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten. Synonym dazu ist die Prävention (von lateinisch praevenire, “zuvorkommen”, “verhüten”). Es gilt in der Medizin als sinnvoll, Gesundheit vorbeugend zu schützen. Einige Maßnahmen der P. haben sich als sehr erfolgreich erwiesen, so zum Beispiel die Impfung gegen die Kinderlähmung oder die Pocken.
Propofol
P. (Handelsname Disoprivan®, Recofol®) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Narkotika, der aufgrund seiner kurzen Plasmahalbwertszeit u. relativ geringen Kumulation als gut steuerbar gilt. P. wird zur Sedierung, etwa bei Magen- (Gastroskopie) oder Darmspiegelungen (Koloskopie) oder zusammen mit einem Analgetikum zur Einleitung u. auch zur Unterhaltung einer Allgemeinanästhesie verwendet.
Propolis
P. (v. griech. προ “vor” u. πόλις “Stadt” – wegen des Vorkommens vornehmlich an den Fluglöchern von Bienenstöcken), auch Bienenharz, Bienenleim, Bienenkittharz, Kittharz oder Kittwachs genannt, ist ein starkes, natürlich vorkommendes Antibiotikum u. auch Antimykotikum, ein Gemisch aus vielen unterschiedl. Stoffen, deren Zusammensetzung stark variieren kann.
Proportionalität
P. besteht zwischen zwei Größen, wenn sie sich immer im gleichen Verhältnis ändern oder, anders ausgedrückt, wenn die eine aus der anderen durch Multiplikation mit einem konstanten Faktor (gerade diesem Verhältnis, genannt Proportionalitätsfaktor oder Proportionalitätskonstante) hervorgeht.
Proprietär
Das Eigenschaftswort P. kommt vom französischen proprietaire, vom lateinischen proprietarius, “der Eigentümer”. Vgl. auch lat. proprietas, Eigentum, u. proprius, eigen. Die ursprüngl. Wortbedeutung des Adjektivs ist somit “im Eigentum stehend”, “jemandem zugehörig”. Der Begriff hat mehrere Bedeutungen u. findet meist im Informationstechnologie- u. Telekommunikationsumfeld Verwendung.
Prosa
P. (von lateinisch prorsus/ prosa orationach vorn gerichtete schlichte Rede) bezeichnet jene unterschiedl. Gattungs-Elemente der Literatur, die Beobachtetes, Empfundenes, Erdachtes u. Gedachtes mitteilen u. mehr oder weniger interpretieren: in einen ausgesprochenen oder unausgesprochenen Sinn-Zusammenhang stellen, erklären, kommentieren, analysieren oder bewerten u. die (im Unterschied zu Epos u. Lyrik) in ihrer Darstellungsform nicht versförmig sind bzw. keine mehrzeiligen Textgebilde darstellen.
Prosecco
P. ist eine weiße Rebsorte, die nur im NO Italiens in einer kleinen Region der Provinz Treviso in der Region Venetien wächst. Aus ihr keltert man hauptsächlich einen Perlwein (italienisch: “Frizzante”), sowie Schaumweine u. normalen Wein.
ProSieben
P. ist ein privater Fernsehsender aus Deutschland. Er sendet ein Fernseh-Vollprogramm rd. um die Uhr, das vor allem durch die Ausstrahlung erfolgreicher Spielfilme u. Fernsehserien bekannt wurde. Der Sender ging aus dem Programm Eureka TV hervor. P. bildet seit 2000 zusammen mit den Sendern Sat.1, kabel eins u. N24 sowie zahlreichen weiteren Tochterfirmen die ProSiebenSat.1 Media AG, welche mehrheitlich der Lavena Holding 4 GmbH gehört. In Österreich u. der Schweiz ist das reguläre Programm aufgrund eigener Programmfenster nur beschränkt empfangbar.
Prosodie
P. ist die Gesamtheit spezifischer sprachlicher Eigenschaften wie Akzent, Intonation, Quantität u. (Sprechen-)Pausen.
Prostaglandin
Prostaglandine sind eine Gruppe von Gewebshormonen aus der Vorsteherdrüse (Prostata) u. a. Organgeweben.
Prostata
Die P. (von altgriechisch προστάτης prostátēs “Vorsteher, Vordermann”) oder Vorsteherdrüse ist eine akzessor. Geschlechtsdrüse aller männl. Säugetiere einschl. des Menschen u. produziert einen Teil des Spermas. Sie liegt beim Menschen unterhalb (bei Tieren entspr. hinter) der Harnblase u. umkleidet den Anfangsteil der Harnröhre (Urethra) bis zum Beckenboden. Sie gleicht beim Mann in Größe u. Form einer Kastanie. An die Rückseite der P. grenzt der Mastdarm (Rektum). Deshalb kann sie vom Enddarm aus mit den Fingern ertastet u. beurteilt sowie in sexuellem Kontext auf diesem Weg stimuliert werden.
Prostatakrebs
Der P. (medizinisch: Prostatakarzinom; PCa), eine bösartige Tumorerkrankung, geht vom Drüsengewebe der Vorsteherdrüse (Prostata) aus. Er ist innerhalb der Gruppe der an Krebs gestorbenen Männer für etwa 10 Prozent der Todesfälle verantwortlich u. stellt damit die dritthäufigste tödl. Krebserkrankung nach Lungen- u. Darmkrebs dar.
Prostatamassage
P. ist das gezielte Reizen der männl. Prostata als diagnost. Handlung zur gezielten Gewinnung von Prostatasekret oder als Sexualpraktik zur sexuellen Stimulation. Weitere Begriffe sind Prostata-Stimulation oder griechische Massage.
Prostatitis
Unter P. ist i. e. S. die Entzündung der Vorsteherdrüse (Prostata) zu verstehen. In der Medizin hat sich ein erweiterter Begriff etabliert, gemäß dem “Prostatitis” ein Syndrom aus verschiedenartigen Beschwerden im Urogenitalsystem sowie im Bereich des Beckenbodens u. des Afters ist.
Prostitution
P. (von lateinisch pro-stituere aus pro u. statuerenach vorn stellen, zur Schau stellen, preisgeben) – früher Gewerbsunzucht – bezeichnet die Vornahme sexueller Handlungen gegen Entgelt. Erfolgt die P. unfreiwillig, so spricht man von Zwangsprostitution. P. ist in praktisch jeder Kultur zu finden. Die gesellschaftl. Bewertung der P. ist stark von kulturellen, ethischen u. religiösen Werten abhängig u. unterliegt einem starken Wandel.
Prostitution in der Antike
Die P. i. d. A. unterscheidet sich trotz vieler Gemeinsamkeiten von der Prostitution in anderen Epochen. Im antiken Griechenland ist bes. die Einteilung in eine Unterschichtenprostitution u. eine in der heutigen Wissenschaft recht umstrittene Oberschichtenprostitution von Hetären zu erkennen. Für Rom indes ist auffällig, dass es so gut wie keine hochpreisige Prostitution gab. Anders als viele andere Kulturen lehnten weder Griechen noch Römer männl. Prostitution ab, auch wenn sie nicht immer gern gesehen war. Prostituierte waren bes. häufig Sklaven, Sklavinnen u. Freigelassene.
Protagonist
Der P. (griechisch πρωτα- γωνιστής – “Haupt-”, “Erst-Handelnder”, von πρώτος, prótos – “der erste” u. άγω, ágo – “ich handle”, “bewege”, “führe”) bezeichnet in der griech. Tragödie den Darsteller der ersten Rolle (ggf. vor Deuteragonist u. Tritagonist, d. h. zweiter u. dritter Hauptrolle).
Protein
Proteine, umgangssprachlich auch Eiweiße genannt, sind Makromoleküle, die aus Aminosäuren aufgebaut sind. Proteine gehören zu den Grundbausteinen aller Zellen. Sie verleihen der Zelle nicht nur Struktur, sondern sind die molekularen “Maschinen”, die Stoffe transportieren, Ionen pumpen, chem. Reaktionen katalysieren u. Signalstoffe erkennen.
Proteinbiosynthese
Die P. oder Genexpression, früher auch Eiweißsynthese genannt, ist die Herstellung eines Proteins oder Polypeptids in Lebewesen. Sowohl Proteine als auch Polypeptide, Oligopeptide u. Dipeptide sind Ketten aus Aminosäuren, die sich in ihrer Länge u. ihrer Abfolge unterscheiden. Sie werden auf Grund der in der Desoxyribonukleinsäure (DNA) gegebenen Erbinformation an den Ribosomen lebender Zellen gebildet.
Protektionismus
Als P. (von lateinisch protegere = schützen) bezeichnet man im Bezug auf ökonom. Sachverhalte alle Maßnahmen in Form von Handelshemmnissen, mit denen ein Staat versucht, ausländ. Anbieter auf dem Inlandsmarkt zu benachteiligen. Mittel dafür ist die strateg. Handelspolitik. Ziel ist es in der Regel, bestimmte Produkte oder Branchen eines Landes zu fördern oder die eigene Volkswirtschaft generell anzukurbeln.
Protestantismus
Mit dem (ursprünglich politischen) Begriff Protestanten werden i. e. S. die Angehörigen der christl. Konfessionen bezeichnet, die im dt. Sprachraum durch die Reformation entstanden sind. Allgemeiner werden auch nachreformatorisch entstandene Konfessionsrichtungen als protestantisch bezeichnet, die sich gegenüber der katholischen Hauptkirche distanzieren wollten u. daher zum Beispiel eine Autorität des Papstes nicht anerkennen. In diesem Sinne wird beispielsweise die Anglikanische Kirche zum Protestantismus gezählt. Auch die evangelischen Freikirchen gehören zum Protestantismus u. sehen sich ebenso als “Erben der Reformation”. Dazu zählen in Deutschland zum Beispiel die Baptisten, die Evangelisch-methodistische Kirche, die Mennoniten, die Siebenten-Tags-Adventisten u. verschiedene Pfingstkirchen. Die Altkatholiken werden manchmal auch zu den Protestanten gezählt, nicht jedoch nach ihrem eigenen Empfinden. Die dt. prot. Landeskirchen haben sich in der Evangelischen Kirche in Deutschland, EKD, organisiert.
Protokoll
Ein P. hält oder legt fest, zu welchem Zeitpunkt (absolut) oder in welcher Reihenfolge (relativ) welche Entität (wer oder was) welche Operation ausgeführt hat oder ausführen wird. Protokollierung bezeichnet dabei die Operation des Festlegens bzw. Niederschreibens der drei Protokollbestandteile Zeitpunkt, Entität, Operation.
Protokolle der Weisen von Zion
Die P. d. W. v. Z. sind ein ab 1900 verbreitetes antisemit. Pamphlet, das eine jüdische Weltverschwörung belegen soll. Es wurde von unbekannten Redakteuren auf der Grundlage der satir. Schrift Gespräche in der Unterwelt zwischen Machiavelli und Montesquieu von Maurice Joly u. weiteren fiktionalen Texten zusammengestellt. Es findet heute noch international unter Antisemiten Glauben. In Deutschland ist die Verbreitung der Protokolle als Volksverhetzung verboten.
Proton
Das P. (Plural Protonen [proˈtoːnən]; von agr. πρότος prótos, “das Erste”) ist ein langlebiges elektr. positiv ge- ladenes Hadron mit dem Formelzeichen p. Es gehört neben dem Neutron u. dem Elektron zu den Bausteinen, aus denen die dem Menschen alltäglich vertraute Materie besteht.
Protonenpumpenhemmer
P., auch Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI), im medizin. Jargon auch als “Magenschutz” bezeichnet, sind Arzneistoffe, die die Bildung von Magensäure über die Hemmung der H+/K+-ATPase – einer sogenannten Protonenpumpe – in den Belegzellen des Magens unterdrücken. Sie sind in der Humanmedizin angezeigt zur Behandlung der Refluxösophagitis, von Magen- u. Zwölffingerdarmgeschwüren u. in der Eradikationstherapie von Infektionen mit Helicobacter pylori. Eine weitere Indikation einiger PPI ist das Zollinger-Ellison-Syndrom. Wirkstoffe dieser Klasse sind Omeprazol u. dessen reines S-Enantiomer Esomeprazol sowie Pantoprazol, Lansoprazol u. Rabeprazol. P. werden in Form magensaftresistenter Kapseln oder Tabletten verabreicht. Teilweise stehen die Substanzen auch für eine intravenöse Anwendung zur Verfügung.
Protozoen
P. (Einzahl: Protozoon, [alt]griechisch πρωτόζωο[ν], protózoo[n], “das erste Tier”, von πρώτο, próto, “das erste” u. ζώο[ν], zóo[n], “das Tier, das Lebende”) oder Urtiere ist eine veraltete Bez. für aufgrund ihrer heterotrophen (vereinzelt auch autotroph) Lebensweise u. ihrer Mobilität als tierisch angesehene Einzeller, die keine Zellwand u. im Gegensatz zu Bakterien einen Zellkern besitzen. Karl Grell definiert sie als Eukaryoten (einen oder mehreren Zellkernen), welche als Einzelzellen leben oder koloniale Verbände bilden.
Proust, Marcel
Valentin Louis Georges Eugène Marcel Proust (* 10. Juli 1871 in Auteuil; † 18. November 1922 in Paris) war ein französ. Schriftsteller, Kritiker u. Intellektueller. Prousts Hauptwerk ist “Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” in sieben Bänden. Dieser monumentale Roman gilt als eines der bedeutendsten erzählenden Werke des 20. Jh.
Provence
Die P. ist eine Landschaft im SO von Frankreich. Sie liegt am Mittelmeer zwischen Rhônetal u. Italien. Im N liegt die Landschaft Dauphiné in der Region Rhône-Alpes. Das Eigenschaftswort zu Provence ist provenzalisch, französisch: provençal. Die Schreibweise provençalisch ist veraltet.
Provenzano, Bernardo
Bernardo Provenzano (* 31. Januar 1933 in Corleone, Sizilien) war lange Zeit der Kopf der sizilian. Cosa Nostra. Auf Grund seiner Entschlossenheit wurde er auch Binnu u tratturi (sizilianisch für “Binnu der Traktor”) genannt oder kurz Zu Binnu (“Onkel Binnu”). P. werden 50 Morde zur Last gelegt. 2006 wurde er nach 43 Jahren auf der “Flucht” festgenommen.
Provision
Eine P. (v. lat. providere = vorsorgen, sorgen für) ist das Entgelt für eine verkäuferische oder vermittler. Tätigkeit u. wird überwiegend vom Kunden z. B. über eine Versicherungsgesellschaft an den Vermittler (meistens Handelsvertreter oder Handelsmakler) gezahlt. Synonym wird der Begriff der Courtage oder des Packing verwendet.
Proxy (Rechnernetz)
Ein P. (von engl. “proxy representative” = Stellvertreter bzw. lat. “proximus” = der Nächste) arbeitet als Vermittler, der auf der einen Seite Anfragen entgegennimmt, um dann über seine eigene Adresse eine Verbindung zur anderen Seite herzustellen. Er übernimmt somit stellvertr. für den anfragenden Client die Kommunikation mit dem Ziel (dedicated Proxy) oder leitet einfach die Anfragen unter seinem Namen an das Ziel weiter, ohne die Kommunikation selbst zu führen (circuit level Proxy).
Prozent
Zahlenangaben in P. (lat.-it. vom Hundert, Hundertstel) dienen der Veranschaulichung u. dem Vergleichbarmachen von Größenverhältnissen, indem sie immer zum selben Grundwert (Hundert) in Beziehung gesetzt werden. Daher wird das P. auch als Hilfsmaßeinheit für Verhältnisgrößen verwendet. Prozentangaben werden durch das Symbol % kenntlich gemacht (z. B. 63,7%), wobei immer ein Leerzeichen zwischen die Zahl u. das Prozentzeichen zu setzen ist.
Prozess
Ein P. ist allg. ein Verlauf, eine Entwicklung. Vergleichbare Begriffe sind “Hergang”, “Fortgang”, “Ablauf” u. Vorgang”. Die ursprüngl. Hauptbedeutung ist der P. als Rechtsbegriff. In den Natur- u. Sozialwissenschaften ist P. heute eine Bez. für den gerichteten Ablauf eines Geschehens.
Prozesskostenhilfe
Über die P. (PKH) (früher als “Armenrecht” bezeichnet) kann gem. §§ 114 ff. ZPO einkommensschwachen Personen eine finanzielle Unterstützung zur Durchführung von Gerichtsverfahren gewährt werden. P. kommt in Verfahren vor den Zivil-, Verwaltungs-, Arbeits- u. Sozialgerichten in Betracht, wenn eine Verfahrenspartei nicht in der Lage ist, die Anwalts- u. Gerichtskosten für den Prozess aufzubringen. Die P. tragen der Staat u. der beratende Anwalt.
Prozesskostenrechnung
Die P. (PKR) ist ein Instrument, das die Kosten der indirekten Leistungsbereiche (beispielsweise Beschaffung, Marketing, Vertrieb u. Logistik) abbildet u. eine beanspruchungsgerechtere, kostenstellenübergreifende Verteilung dieser Gemeinkosten ermöglicht.
Prozessmanagement
P. , auch Geschäftsprozessmanagement, beschäftigt sich mit dem Herausfinden, Gestalten, Dokumentieren u. Verbessern von Geschäftsprozessen. “Wer macht was, wann, wie u. womit?” ist eine zentrale Fragestellung. Zur Verbesserung u. Steuerung werden entspr. Kennzahlen verwendet. Diese Kennzahlen können z. B. in einer Balanced Scorecard dargestellt werden. Ziel des P. ist es, die in jedem Unternehmen existierende Information zu den eigenen Geschäftsprozessen zu nutzen, um sich auf den Kunden auszurichten u. als Ergebnis die Unternehmensziele zu erreichen.
Prozessor (Hardware)
Der P. ist eine Recheneinheit eines Computers, die über Software andere Bestandteile steuert. Die grundlegende Eigenschaft des Prozessors ist die Programmierbarkeit. Das Verhalten des Prozessors wird dabei von Programmen in Form von Maschinencode bestimmt. Hauptbestandteile des Prozessors sind die Register, das Rechenwerk (Arithmetisch-logische Einheit, ALU), das Steuerwerk u. der Speichermanager (Memory Management Unit, MMU), der den Arbeitsspeicher verwaltet. Zu den zentralen Aufgaben des Prozessors gehören arithmet. Operationen, das Lesen u. Schreiben von Daten im Arbeitsspeicher sowie das Ausführen von Sprüngen im Programm. Computer bestehen meist aus mehreren Prozessoren, wobei der Hauptprozessor (Zentralprozessor) alle weiteren steuert. Im allg. Sprachgebrauch ist mit “Prozessor” meist der Zentralprozessor (CPU) eines Computers gemeint, also das funktionale Kernstück eines elektron. Rechners, das heute normalerweise auf einem Mikrochip integriert ist. Die moderne Form des Prozessors ist der Mikroprozessor, der alle Bausteine des Prozessors auf einem Chip vereinigt.
Prypjat (Stadt)
P. (ukrainisch Прип'ять, russisch Припять/Pripjat) ist eine Stadt in der Oblast Kiew (Rajon Tschornobyl) in der Ukraine, die 1970 im Zusammenhang mit dem Bau des Kernkraftwerks Tschernobyl gegr. worden ist. Sie liegt am Fluss Prypjat u. ist mit einer Entfernung von etwa vier Kilometern die nächstgelegene Siedlung des Reaktors. Hier wohnten zum Zeitpunkt der Katastrophe von Tschernobyl etwa 48.000 Menschen, die meisten von ihnen Arbeiter im Kernkraftwerk u. ihre Familien. Damit liegt P. mitten in der unbewohnbaren 30-Kilometer-Zone rd. um das havarierte Kraftwerk.
Psalm
P. (von griech.: ψαλμός - psalmos Saitenspiel) ist die Bez. eines der 150 geistl. Lieder, die in der Bibel im Buch der Psalmen vereinigt sind. Aber in der Bibel finden sich (meist an strukturell bes. Stellen) weitere Psalmen. Im Pentateuch sind etwa das Siegeslied am Schilfmeer (Ex 15,1-18) oder das Lied des Mose (Dtn 32) zu nennen. Dazu kommen weitere, wie die Psalmen aus dem Hohelied Salomos, der Königs- u. der Prophetenbücher.
Psalm 23
Der 23. Psalm, auch als Hirtenpsalm oder Psalm vom guten Hirten bezeichnet, gehört zu den bekanntesten Bibeltexten. Obwohl seine Bilder in der altoriental. Viehzüchtergesellschaft wurzeln, vermag er offensichtlich auch heutige Menschen unmittelbar anzusprechen u. leiht ihnen die Worte für das Bekenntnis einer persönl. Glaubensüberzeugung. Der Psalm ist Teil des jüdischen Psalters u. ein weit verbreitetes liturg. Gebet. Der 23. Psalm gewinnt für das Christentum auch deshalb an Bedeutung, da Jesus Christus selbst sich im Johannesevangelium als "guten Hirten" bezeichnet, der sein Leben für die Schafe hinzugeben bereit ist (Joh 10,10ff).
Pseudoephedrin
P. ist ein Phenylethylamin-Alkaloid aus Pflanzen der Gattung Ephedra (Ephedra vulgaris), das auch in der Indischen Malve (Sida cordifolia) u. im Asiatischen Tüpfelmohn (Roemeria refracta) vorkommt. P. ist ein α1-Adrenozeptor Agonist, der wie dessen Diastereomer Ephedrin in den Bereich der Stimulanzien fällt u. als Sympathomimetikum häufig in Erkältungsmitteln Verwendung findet.
Pseudokrupp
Als P. oder Laryngitis subglottica (ICD-10: J38.5) wird eine unspezif. Entzündung der oberen Atemwege im Bereich des Kehlkopfes unterhalb der Stimmritze (Glottis) bezeichnet, die durch einen charakteristischen bellenden Husten (“Schafhusten”), Heiserkeit u. bei schweren Verläufen auch Atemnot geprägt ist. Hauptsächlich betroffen sind Säuglinge u. Kleinkinder im Alter zwischen sechs Monaten u. sechs Jahren, nur in seltenen Fällen Jugendliche u. junge Erwachsene. Der Begriff P. bezieht sich auf die Heiserkeit u. deren Abgrenzung (griechisch: pseudo für “unecht”, “vorgetäuscht”) zum “Krupp” (von schottisch: croup, “Heiserkeit”). Unter dem echten Krupp versteht man ein Symptom der Diphtherie, die Kehlkopfentzündung, die bei Diphtherie auftreten kann, aber nicht muss. In schweren Fällen (Atemnot) sind Kortikosteroide, inhalative Adrenalingaben und eine Überwachung im Krankenhaus notwendig.
Pseudomonas
P. ist eine Gattung stäbchenförmiger, mit polaren Geißeln sich aktiv bewegender, aerober, gramnegativer Bakterien. Sporen werden nicht gebildet. Das Genom der Art von P. aeruginosa wurde vollständig sequenziert.
Pseudonym
Das P. (ψευδώνυμος, -ον, pseudónymos – wörtlich “fälschlich so genannt” von Lüge u. Name) ist ein fingierter Name, den bes. Künstler u. Schriftsteller aus unterschiedl. Gründen verwenden.
Psi
Das P. (griech. Neutrum Ψι, Majuskel Ψ, Minuskel ψ) ist der 23. Buchstabe des griech. Alphabets u. hat einen numer. Wert von 700.
Psilocybin
P. ist ein Indolalkaloid aus der Gruppe der Tryptamine, welches in einigen Pilz-Arten vorkommt, insbes. der Gattung Psilocybe (P. azurescens, P. tampanensis, P. cubensis, P. cyanescens, P. mexicana u.a.); diese werden landläufig als Zauberpilze oder Magic Mushrooms bezeichnet. Der Konsum von P. bewirkt Halluzinationen, die denen von LSD ähneln, in der Regel jedoch kürzer u. weniger intensiv sind. Für diese Wirkung verantwortlich ist das Hydrolyse-Produkt Psilocin.
Psi-Phänomen
Psi (nach verschiedenen Erklärungsmustern von Para Sensual Intelligence – englisch für “Außersinnliche Wahrnehmung” ("ASW") – oder von Psyche) ist der sogenannte ‚sechste Sinn‘ in der Parapsychologie. Mit ihm sollen Menschen in die nahe Zukunft oder ferne Orte sehen können. Auch wird behauptet, dass diese Menschen Gedanken lesen, mit Gedanken Gegenstände bewegen u. die Geschehnisse auf der Erde beeinflussen können. Somit kann man das P. als Oberkategorie für Begriffe wie Hellsehen, Telepathie u. Telekinese ansehen. Dass es diese Fähigkeiten wirklich gibt, konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
Psych
P. ist eine amerikan. Krimiserie, die von den abenteuerl. Ermittlungen des selbsternannten Detektivs Shawn Spencer handelt. Die Serie startete am 30. Oktober 2007 im dt. Fernsehen auf RTL. In der Schweiz zeigt der private Sender 3+ die Serie bereits seit dem 25. Oktober. Im September 2007 wurde von USA Network eine dritte Staffel in Auftrag gegeben. Diese soll 16 Episoden umfassen.
Psyche
P. ist das Gesamtsystem aller jener Lebensregungen, das der “Volksmund” seit langem als Innenleben oder auch Seelenleben bezeichnet u. dabei wie die wissenschaftl. Psychologie in Denken u. Gefühlsleben unterteilt.
Psychedelic Rock
P. R. ist eine Spielart der Rockmusik. Sie wurde 1965 in den USA geprägt, setzte sich als bedeutender Bestandteil der westl. Popkultur durch u. dauerte bis 1969 an. Als wesentl. Gemeinsamkeit der beteiligten Bands lässt sich die Verwendung ungewöhnlicher u. neuartiger Klänge sowie der bisweilen experimentelle Umgang mit Songstrukturen feststellen, die vormals einfacher gehalten waren.
Psychiater
P. (aus altgriechisch ψυχή psychē “Seele, Leben” u. iατρός iatros “Arzt”) ist der Titel eines Arztes mit psychiatr. Facharztausbildung. Als solcher beschäftigt er sich mit der Diagnose, Behandlung u. Erforschung von Erkrankungen oder Störungen des Geistes oder der Seele des Menschen. Das Fachgebiet des Psychiaters ist die Psychiatrie u. überschneidet sich inhaltlich mit einigen Teilgebieten der Psychologie, insbes. der Klinischen Psychologie u. dem Tätigkeitsfeld des Psychologischen Psychotherapeuten, sowie mit anderen medizin. Fachgebieten wie der Psychosomatik, der Neurologie u. der allg. Medizin. Im Unterschied zum (nichtärztlichen) Psychologischen Psychotherapeuten ist der P. zum Verschreiben von Medikamenten berechtigt.
Psychiatrie
Die P. ist die medizin. Teildisziplin, die sich mit der Behandlung seel. Erkrankungen befasst.
Psychische Störung
Psychische Störungen sind erhebl. Abweichungen vom Erleben oder Verhalten psychisch (seelisch) gesunder Menschen; konkret betroffen sind die Bereiche des Denkens, Fühlens u. Handelns. Als weiteres Kriterium für eine Diagnose psychischer Störungen wird heute neben der Abweichung von der Norm häufig auch psychisches Leid auf Seiten der Betroffenen vorausgesetzt. Die Wissenschaften, die sich primär mit Störungen der Psyche beschäftigen, sind die Klinische Psychologie u. die Psychiatrie.
Psycho (1960)
P. ist ein US-amerikan. Spielfilm von Alfred Hitchcock aus dem Jahre 1960. Der für vier Oscars nominierte Film gilt als eines von Hitchcocks zentralen Werken u. ist ein bedeutender Klassiker des amerikan. Kinos. Das American Film Institute wählte Psycho im Jahr 2001 auf den ersten Rang der 100 besten amerikan. Thriller. Die Szene, in der die weibl. Hauptfigur unter der Dusche erstochen wird, zählt sowohl visuell als auch musikalisch zu den bekanntesten u. meistzitierten Szenen der Filmgeschichte. Auch die von Anthony Perkins verkörperte Figur des psychopath. Serienmörders Norman Bates hat Berühmtheit erlangt. Als Vorlage des Films diente der gleichn. Roman von Robert Bloch.
Psychoanalyse
Die P. (von griechisch ψυχη [psyche], dt. Seele, u. ανάλυσις [analysis], dt. Zerlegung, im Sinne von Untersuchung, Enträtselung der Seele) ist eine Richtung der Psychologie, die um 1890 von dem Wiener Neurologen Sigmund Freud begründet wurde. Aus der P. heraus haben sich später die verschiedenen Schulen der Tiefenpsychologie entwickelt. Der Begriff “Psychoanalyse” steht sowohl für das auf Freuds Einsichten in die Psychodynamik des Unbewussten gegr. Beschreibungs- u. Erklärungsmodell der menschl. Psyche als auch für die psychoanalyt. Therapien – eine Gruppe von Verfahren zur Behandlung innerer u. zwischenmenschl. Konflikte – sowie für die psychoanalyt. Methodik, die sich auch mit der Untersuchung kultureller Phänomene beschäftigt. In allen drei Aspekten wird die P. bis heute von Klinikern u. Forschern weiterentwickelt u. verändert; so ist die moderne P. durch einen theoretischen, methodischen u. therapeut. Pluralismus charakterisiert. Die Wissenschaftlichkeit der P. ist jedoch umstritten.
Psychobilly
P. ist eine Musikrichtung, die zu Beginn der 1980er Jahre in England als Reaktion auf die Rockabilly-Welle entstand. P. vermischt dabei Rhythmik u. Melodik des Rockabilly mit der Aggressivität u. Energie der Punkmusik.
Psychologe
Ein P. befasst sich mit der Psychologie, definiert als Wissenschaft vom Erleben u. Verhalten des Menschen. Weltweit ist die Ausbildung zum Psychologen an ein wissenschaftl. Universitätsstudium gebunden, die Bez. des Studienabschlusses (Deutschland: Dipl.-Psych, Schweiz: lic. phil.) ist gesetzlich geschützt. An den Universitäten ist die Psychologie den Geisteswissenschaften oder den Naturwissenschaften zugeordnet oder in anderen Kombinationen mit Fächern pragmatisch verbunden.
Psychologie
P. ist eine Erfahrungswissenschaft. Sie beschreibt u. erklärt das Erleben u. Verhalten des Menschen, seine Entwicklung im Laufe des Lebens u. alle dafür maßgeblichen inneren u. äußeren Ursachen u. Bedingungen. P. ist als Wissenschaft bereichsübergreifend. Sie lässt sich nicht den Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften oder den Geisteswissenschaften jeweils allein zuordnen. Ihre Grundlage wird vielmehr von einer Anthropologie im breitesten Sinn gebildet. Eine aus dem angelsächs. Raum stammende Einteilung untergliedert P. im Sinne der Behavioural sciences allerdings nur in Verhaltenswissenschaft, Kognitionswissenschaft u. Neurowissenschaft.
Psychomotorik
Psychische Vorgänge, wie z. B. Emotionalität oder Konzentration, aber auch die individuelle Persönlichkeitsanlage beeinflussen das spontane Bewegungsspiel. Diese kausale Verknüpfung wird P. genannt.
Psychopathie
P. ist eine veraltete Bez. für eine Persönlichkeitsstörung, die aufgrund charakterlich-konstitutioneller Gründe zu einer Anpassungsstörung führt, unter der der "Psychopath" oder seine Umwelt zu leiden haben. Beim Begriff des Psychopathen ist zwischen medizinischer u. umgangssprachl. Bedeutung zu unterscheiden. Der Pschyrembel bezeichnet P. als eine Persönlichkeitsstörung, bei der die Anpassungsschwierigkeit an die Umwelt im Vordergrund steht, wodurch der Betroffene oder seine Umgebung leidet.
Psychopharmakon
Ein P. (von griech. ψυχήSeele” u. ϕάρμακον “Arzneimittel”; Mehrzahl: Psychopharmaka) ist ein Arzneistoff (vgl. Medikament), der auf die Psyche des Menschen symptomatisch einwirkt u. vorwiegend der Behandlung psych. Störungen u. neurolog. Krankheiten dient. Hierbei kommt es oftmals zu einer Phasenverkürzung, nicht jedoch zur Heilung chronischer psych. Erkrankungen. Einige Psychopharmaka werden auch eingesetzt, um Symptome organ. Krankheiten zu behandeln oder als Narkosemittel.
Psychose
Der Begriff P. bezeichnet eine Gruppe schwerer psych. Störungen, die mit einem zeitweiligen weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergehen, u. wurde 1845 von Ernst von Feuchtersleben erstmals verwendet. Im Unterschied zur Neurose erleben die Erkrankten nicht sich selbst, sondern ihre Umwelt als verändert u. erlangen zumeist im Akutstadium keine Krankheitseinsicht. Auffällige Symptome sind oft Wahn u. Halluzinationen.
Psychosomatik
Mit P. (altgr. ψυχή psyché für Atem, Hauch u. Seele u. σόμα soma für Körper, Leib u. Leben) wird in der Medizin die Betrachtungsweise u. Lehre bezeichnet, in der die geistig-seel. Fähigkeiten u. Reaktionsweisen von Menschen in Gesundheit u. Krankheit in ihrer Eigenart u. Verflechtung mit körperl. Vorgängen u. sozialen Lebensbedingungen in Betracht gezogen werden. Ihre Erforschung u. Umsetzung in der Krankenbehandlung erfolgt in der Psychosomatischen Medizin.
Psychotherapie
Die P. (griech. ψυχοθεραπεία, psychotherapía – Heilen der Seele) ist die Behandlung von Menschen mit geistig-seelischen, körperlichen u. psychosomat. Krankheiten, Leidenszuständen oder Verhaltensstörungen mittels systemat. Anwendung psychologischer, d.h. wissenschaftlich fundierter Methoden verbaler u. nonverbaler Kommunikation. Bes. in d. Gr. Psychoanalyse u. teilweise auch in anderen analytisch orientierten Therapieformen findet hierbei eher eine Auseinandersetzung mit "dem Unbewussten" (oder Nichtgewussten) statt, um die Hintegründe u. Ursachen der Erkrankung zu klären, oder es wird wie etwa in der Gesprächstherapie oder kognitiven Verhaltenstherapie eher der Bereich des bewussten Denkens u. Empfindens analysiert u. durchgearbeitet.
Psytrance
P. (kurz für: Psychedelic Trance, auch: Goa-Trance bzw. Goa oder Hippie-Trance) ist eine Richtung der elektron. Musik u. stellt ein Subgenre der Trance-Musik dar. Namensgebend waren Outdoor-Trance-Partys in den späten 1980er Jahren im indischen Bundesstaat Goa; der Musikstil wurde jedoch besonders in Europa weiterentwickelt. Nachdem Goa Trance zwischen 1994 u. 1998 seine Hochphase hatte, entwickelte sich der Musikstil danach unter der Bezeichnung Psytrance weiter. Obwohl Goa in der Musikindustrie weitgehend von P. verdrängt wurde, bestehen weiterhin freie Goa-Netlabels, die sich dem ursprünglichen Goa-Trance verschrieben haben.
Pt100
Pt100-Sensoren sind Temperaturfühler, die auf der Widerstandsänderung von Platin unter Temperatureinfluss basieren. Es handelt sich um Widerstandsthermometer (mit Wertetabelle), u. zwar um Kaltleiter (PTC). Zur Temperaturmessung im Bereich −200 °C bis 850 °C wird häufig die elektr. Widerstandsänderung eines Platindrahtes oder einer Platinschicht genutzt. Die Platin-Temperatursensoren werden durch ihren Nennwiderstand R0 bei einer Temperatur von 0 °C charakterisiert. Als Widerstandsthermometer ist das Pt100 genauer als z. B. Thermoelemente.
Pubertät
Unter P. (lat. “Mannbarkeit”) versteht man etwa seit dem 16. Jh. den Teil der Adoleszenz, in welchem der entwicklungsphysiolog. Verlauf der Geschlechtsreifung als Ziel die “Geschlechtreife” im Sinne von Fortpflanzungsfähigkeit erreicht u. im weiteren Verlauf auch zu einem ausgewachsenen Körper führt. Diese Phase des Lebens beginnt, wenn die Gehirnanhangdrüse ein hormonelles Signal an den Körper sendet, in bestimmten Organen verstärkt Geschlechtshormone herzustellen u. ebenfalls in das Blut auszuschütten. Bei Jungen ist es in erster Linie das Testosteron, bei Mädchen das Östrogen. Im Normalfall wird in unseren Breiten die P. bei Mädchen zwischen dem 10. u. 18. Lebensjahr u. bei Jungen zwischen dem 12. u. 20. Lebensjahr durchlaufen. In dieser Zeitspanne kommt es unter der deutlich erhöhten Konzentration der Geschlechtshormone dann bei beiden Geschlechtern zur vollständigen Ausprägung der sekundären Geschlechtsmerkmale, wie etwa der geschlechtsspezif. Körperbehaarung.
Pubic-Piercing
Ein P. ist ein männl. Intimpiercing. Es sitzt am Penisansatz u. wird üblicherweise waagerecht gestochen. Da es zu den Oberflächenpiercings zählt, verheilt es relativ schlecht u. neigt dazu, herauszuwachsen. Die Heilung des Piercings kann zwischen 2 bis 3 Monate dauern.
Public Enemy
P. E. waren Ende der 1980er Jahre eine der einflussreichsten Bands der US-amerikan. Rapszene. Die Texte der Formation waren sehr kritisch u. ihre Auftritte mit Bodyguards, den S1W's (Security of the First World) im Söldnerlook, im Stile öffentl. Protestveranstaltungen (z. B. das Musikvideo Fight the Power) lösten oft ein starkes Echo in den Medien aus.
Public-Key-Infrastruktur
Mit P. (PKI, engl. public key infrastructure) bezeichnet man in der Kryptologie ein System, welches es ermöglicht, digitale Zertifikate auszustellen, zu verteilen u. zu prüfen. Die innerhalb einer PKI ausgestellten Zertifikate werden zur Absicherung computergestützter Kommunikation verwendet.
Public Private Partnership
Als P. P. P. (Abk. PPP), auch Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP), wird die Mobilisierung privaten Kapitals u. Fachwissens zur Erfüllung staatl. Aufgaben bezeichnet. I. w. S. steht der Begriff auch für andere Arten des kooperativen Zusammenwirkens von Hoheitsträgern mit privaten Wirtschaftssubjekten. PPP geht in vielen Fällen mit einer Teil-Privatisierung von öffentl. Aufgaben einher.
Puccini, Giacomo Antonio Domenico Michele Secondo Maria
Giacomo Antonio Domenico Michele Secondo Maria Puccini (* 22. Dezember 1858 in Lucca; 29. November 1924 in Brüssel) war ein italien. Komponist der Spätromantik. Zu seinen Opern gehören u. a. “Manon Lescaut”, “Tosca”, “Madame Butterfly” u. “Turandot”. Er gilt nach G. Verdi als bedeutender Fortsetzer der ital. Operntradition.
Pudel
Der P. (französ. Caniche) ist eine von der FCI (Nr.172, Gr.9, Sek.2) anerkannte Hunderasse.
Pu der Bär
P. d. B. (engl. Winnie-the-Pooh) ist ein Kinderbuch des Autors Alan Alexander Milne, benannt nach der Hauptfigur, einem Bären “von sehr geringem Verstand” oder – treffender – von sehr großer Naivität. In der aktuellen Filmwerbung in Deutschland wird er Winnie Puuh genannt.
Puerto Rico
Der Freistaat P. R. (spanisch: Estado Libre Asociado de Puerto Rico; englisch: Commonwealth of Puerto Rico, früher dt. auch Portoriko) ist eines der US-amerikan. Außengebiete, ein mit den USA assoziierter Inselstaat in der Karibik, bestehend aus der Insel P. R. u. den kleineren Nebeninseln Vieques, Culebra, Culebrita, Desecheo, Palomino, Mona, Caja de Muertos, u. Monito. P. R. ist die östlichste u. kleinste Insel der Groáen Antillen. – 3.994.259 Ew.
Pufferlösung
Eine P. bzw. ein Puffersystem, kurz Puffer, ist ein Stoffgemisch, dessen pH-Wert (Konzentration der Wasserstoffionen) sich bei Zugabe einer Säure oder Base wesentlich weniger stark ändert, als dies in einem ungepufferten System der Fall wäre. Typische Puffersysteme sind Pufferlösungen, Humus in Verbindung mit Grundwasser, oder Blut.
Puhdys
Die P. sind eine der bekanntesten Rockbands der DDR u. bis heute aktiv.
Pulitzer-Preis
Der P. wurde von dem aus Ungarn stammenden Journalisten u. Zeitungsverleger Joseph Pulitzer gestiftet u. seit 1917 für hervorragende journalist. Leistungen in den USA verliehen. Jährlich gibt die Pulitzer-Journalisten-Schule an der New Yorker Columbia Universität die Preisträger bekannt, die von einer Jury aus US-amerikan. Journalisten u. Verlegern ausgewählt wurden. Es werden Reportagen, Fotos, Bücher u. Musikaufnahmen ausgezeichnet. Das Preisgeld beträgt jeweils ca. 10.000 US-Dollar. Mit seinen Auszeichnungen für Romane u. Sachbücher ist er der wichtigste US-amerikan. Literaturpreis. Er ist bei Journalisten ebenso berühmt u. begehrt wie der Nobelpreis bei Wissenschaftlern oder der Oscar in der Filmindustrie.
Pulliam, Keshia Knight
Keshia Knight Pulliam (* 9. April 1979 in Newark, New Jersey, USA) ist eine US-amerik. Schauspielerin jamaikan. Herkunft. Bekannt wurde sie durch die Sitcom Die Bill-Cosby-Show.
Pullman, Philip
Philip Pullman CBE (* 19. Oktober 1946 in Norwich, Großbritannien) ist ein brit. Schriftsteller.
Pulmonale Hypertonie
P. H. (Abk. PH oder PHT) u. pulmonal-arterielle Hypertonie (Abk. PAH) sind Sammelbez. für Krankheiten, die durch einen zunehmenden Anstieg des Gefäßwiderstandes u. einen Anstieg des Blutdrucks im Lungenkreislauf gekennzeichnet sind, oft verbunden mit einer darauf folgenden Rechts-Herzinsuffizienz. Die Patienten leiden unter stark eingeschränkter körperl. Leistungsfähigkeit, Kreislaufstörungen u. Müdigkeit. Die durchschnittl. Lebenserwartung ohne Therapie beträgt drei Jahre ab Diagnose. Eine pulmonale Hypertonie wurde erstmalig 1891 durch Ernst von Romberg beschrieben. Die idiopathische pulmonale Hypertonie zählt zu den seltenen Krankheiten, die sekundären pulmonalen Hypertonien sind häufig.