Nekrologien

[719] Nekrologien heissen Verzeichnisse der Todestage aller derer, deren Gedächtnis in der Kirche oder dem Kloster, dem diese Aufzeichnungen angehörten, durch Einschliessung in die öffentliche Fürbitte gefeiert werden sollte. Sie sind nach dem Kalender geordnet und enthalten, da jeder angesehene Mann sich um seiner Seligkeit willen ein[719] solches Gedächtnis zu sichern pflegte, die Namen der angesehensten Männer geistlichen und weltlichen Standes, namentlich aber der Stifter mit ihren Familien und der Wohlthäter, welche Schenkungen gemacht oder Seelenmessen gestiftet hatten. Ihre Namen pflegte man durch grössere Schrift, farbige Dinte und sonstige Verzierungen auszuzeichnen. Das Nekrologium von Fulda enthält Namen von 780 bis 1065. Diejenigen Nekrologien, welche bloss die Namen von Stiftern enthalten, heissen Anniversarien.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 719-720.
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