Achlys

[42] ACHLYS, yos, Gr. Ἀχλὺς, welches eigentlich Dunkel und Finsterniß bedeutet, haben einige in der Theogonie für das erste Wesen angesehen, welches vor der Welt und auch vor dem Chaos bestanden, und allein ewig gewesen, von welchem alle andere Götter hervorgebracht worden. Boivin, Hist. de l'. Ac. des I. & B. L. T. II. p. 4. 5. Man hat es daher auch zur Göttinn der Finsterniß gemacht, wiewohl es mit mehrerm Grunde da, wo es vorkömmt, die Göttinn der Traurigkeit seyn kann. Dacier & Faber ad Long. de Sublim. sect. 9. Man stellet sie als eine elende Person vor, welche wie ein Scheusal, ganz verbrannt, bleich, mager, verhungert und zusammengeschrumpelt aussieht. Sie hat dicke Knie; und an den Fingern ragen lange Nägel hervor. Aus ihren Naselöchern fließt Rotz, und von ihren Knien trieft Blut auf die Erde. Hesiod. Scut. Hercul. v. 264. seqq.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 42.
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