Corythvs [2]

[785] CORỸTHVS, i, ( Tab. XXXI.) des Paris und der Oenone Sohn, war von ungemeiner Schönheit, daher ihn auch seine Mutter der Helena zuschickete, um, so wohl den Paris zur Eifersucht zu bewegen, als auch der Helena selbst Verdruß zuzuziehen. Er wußte sich auch bey dieser gar bald einzuschmeicheln. Allein, als ihn Paris dereinst bey derselben auf dem Bette sitzend fand, [785] so brachte er ihn mit eigenen Händen um. Conon Narrat. 23. Andere wollen, daß er dem Priamus zu Hülfe gekommen, und wirklich mit der Helena seine Liebeshändel anzuspinnen gesucht; allein auch ertappt und von seinem Vater hingerichtet worden. Hellanicus ao. Parthen. Erot. c. 25. Dagegen machen ihn noch andere selbst zu des Paris und der Helena Sohne. Nicander ap. eumd. l. c. Man giebt ihn zugleich für den Erbauer der Stadt Korythus in Italien an. Emmeness. ad Virgil. Aen. III. v. 170. Noch andere sagen, er sey, ehe noch Troja übergegangen, nebst seinen Brüdern durch die einfallende Decke des Zimmers erschlagen worden. Dictys Cret. lib. V. c. 5. Es wollen auch einige, daß Helena niemals einigen Sohn gebohren; Lycophr. v. 851. & Homer. ap. Tzez. ad eumd. l. c. und so fällt zum wenigsten letzteres Vorgeben hinweg.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 785-786.
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