Ivtvrna

[1414] IVTVRNA, æ, ( Tab. XVIII.) des Turnus Schwester, Virgil. Aen. XII. v. 138. und also des Daunus und der Venilia Tochter. Id. ib. v. 934. & Anna Fabra ad Aur. Vict. de O. G. R. c. 13. Sie gefiel dem Jupiter und erhielt für ihre Jungferschaft von ihm die Vergötterung. Serv. ad Virg. l. c. v. 144. Lutatius Catulus erbauete ihr auf dem Marsfelde einen Tempel, und die Römer [1414] feyerten ihr zu Ehren die Juturnalien. Id. ad eumd. l. c. v. 139. Sie war eine Göttinn der Seen und Flüsse, und die einzige von Jupiters Buhlschaften, welcher Juno noch gewogen blieb. Sie sandte sie daher ihrem Bruder zu Hülfe, damit sie sehen möchte, ob sie ihn von dem instehenden Tode erretten könnte. In dieser Absicht vertrat sie selbst die Stelle dessen Stallmeisters, nachdem sie den Metiscus vom Wagen herunter geworfen, und dessen Gestalt angenommen hatte. Ungeachtet sie nun Turnus endlich erkannte, so sprang er doch selbst vom Wagen, um mit dem Aeneas allein anzubinden, von dem er aber zu großer Betrübniß der Juturna, erleget wurde. Virgil. l. c. Sie hat den Namen von Iuvo, ich helfe, und war eigentlich ein Brunn in Italien, welcher wider viele Krankheiten helfen sollte, auch insonderheit zu den Opfern gebrauchet wurde. Varro de ling. lat. l. IV. c. 10. Cerda ad Virg. l. c. v. 142.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1414-1415.
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