Oenopion

[1776] OENOPION, ónis, Gr. Οινοπίων, ωνος, des Bacchus und der Ariadne Sohn. Schol. Apollon. III. 996. Er bekam vom Rhadamanth die Insel Chios zu seinem Eigenthume, und Bacchus zeigete ihm die Kunst, den Wein zu machen. Diod. Sic. l. V. c. 80. p. 238. Seine Gemahlinn war Helice, eine Nymphe, mit welcher er die Häro zeugete. Andere nennen solche Merope. Hygin. Astr. l. II. c. 34. Diese liebete Orion, des Hyrieus Sohn, und that alles, sie zu gewinnen. Gleichwohl verschob es Oenopion, sie ihm zu geben. Orion wurde darüber ungeduldig und erbrach der Häro Zimmer mit Gewalt, wofür ihn ihr Vater aber des Gesichts berauben ließ. Parth. Erot. c. 20. Als er solches hernach wieder bekam, und sich an dem Oenopion zu rächen suchte, so versteckten diesen die Einwohner der Insel Chios dergestalt unter die Erde, daß er ihn mit allem seinem Suchen dennoch nicht finden konnte, und also unverrichteter Sache wieder abziehen mußte. Hygin. l. c. Sieh Orion, 3 §. Er soll sonst aus Kreta nach Chios gekommen seyn, und den Talus, Evanthes, Melanes, Salagus und Athamas zu Söhnen gehabt haben. Pausan. Ach. c. 4. p. 404. Er wurde in Chios mit einem Grabe beehret, welches seines Baues wegen gar wohl verdiente, mit angesehen zu werden. Id. ib. c. 5. p. 407.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1776.
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