Pandarevs [1]

[1869] PANDĂREṼS, ëi, des Merops Sohn. Ant. Liberal. c. 36. Er war von Miletum aus Kreta, und leistete dem Tantalus so wohl in dessen Diebstahle, als auch in Ablegung des falschen Eides deswegen Gesellschaft. Paus. Phoc. c. 30. p. 667. Er stahl hernach selbst den goldenen Hund hinweg, welchen Jupiter zum Hüter seines Tempels in Kreta gesetzet hatte, und gab solchen dem Tantalus aufzuheben. Allein, da er ihn nach der Zeit wieder haben wollte, so schwur es Tantalus ab, daß er solchen von ihm bekommen hatte, wofür ihn denn Jupiter bestrafete. Sieh Tantalus. Pandareus aber wurde, seines Diebstahls halber, auf der Stelle in einen Stein verwandelt. Liberal. l. c. Seine Töchter waren, nach einigen, Aedon, Merope und Kleothera, wovon die erstere an den Zethus verheurathet wurde, und unglücklicher Weise ihren eigenen Sohn umbrachte. Hom. Od. Τ. 518. & Υ. 66. Andere nennen deren nur zwo, Kamiro und Klytie, mit welchen die Göttinnen ihr Mitleiden hatten, also, daß Juno ihnen eine schöne Gestalt und sonderbare Klugheit, Diana aber eine ansehnliche Statur gab, Minerva hingegen sie in allen Künsten unterwies. Allein, da Venus ihnen eben bey dem Jupiter glückliche Heurathen ausbitten wollte, so raubeten sie indessen die Harpyien und übergaben sie den Furien zu Sclavinnen. Homer. Od. Υ. v. 66. & Paus. l. c. p. 666.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1869.
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