Sciron

[2175] SCIRON, ónis, Gr. Cκίρων, ωνος, des Kanethus und der Heniocha Sohn, Plutar. in Thes. c. 3. p. 11. ein berühmter Straßenräuber, welcher seinen Aufenthalt auf einem hohen und jähen Felsen zwischen Athen und Megara hatte, und alle Reisende, die ihm in die Hände geriethen, zwang, ihm die Füße zu waschen, die er aber dabey mit solchen über den Felsen hinunter ins Meer stieß. Diod. Sic. l. IV. c. 61. p. 182. So gleich kam eine besondere Schildkröte herbey, welche diese Leute vollends umbrachte. Pausan. Attic. c. ult. p. 84. Theseus bemeisterte sich endlich seiner, und stürzete ihn wieder über den Felsen hinab. Diod. l. c. & Plutarch. l. c. p. 4. Er ersoff und seine Gebeine wurden in Felsen verwandelt, welche den Namen der scironischen Felsen bekamen. Ovid. [2175] Metam. VII. v. 446. & ad eum Cnipping. l. c. Doch wollen auch einige, er sey ein redlicher und braver Mann gewesen, der selbst die Straßenräuber auf alle Art verfolget, ehrlichen Leuten aber kein Leid zugefüget; daher denn Cychreus ihm selbst seine Tochter zur Ehe gegeben, Aeakus aber hingegen wieder dessen Tochter Endeis geheurathet habe. Ap. Plutar. l. c. p. 5. Die Tragödie, welche Euripides von ihm verfertiget gehabt, ist verloren gegangen. Fabric. Bibl. Gr. II. c. 18. §. 3.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2175-2176.
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