Timor

[2376] TIMOR, óris, ( Tab. I.) Furcht, des Aethers und der Erde Sohn. Hygin. Præf. p. 2. Er wurde insonderheit von den Lacedämoniern göttlich verehret, und hatte selbst seinen Tempel in der Stadt, nahe bey dem Gerichte der Ephoren; weil die Furcht viel zur Erhaltung einer Republik mit beytrage. Plutarch. in Cleomene, c. 18. p. 808. Man pflegte auch bey derselben wohl feyerliche Eide zu thun. Aeschyl. in sept. cont. Theb. v. 167. Die Korinther, welche die Söhne [2376] der Medea, Mermerus und Pheres, sollten gesteiniget haben, mußten, zu deren Aussöhnung, der Furcht eine Bildsäule errichten. Sie stellete eine Frau in der allerfürchterlichsten Gestalt vor. Pausan. Cor. c. 3. p. 90. Wenn man ihn mit der Griechen Δείμος oder Φόβος und der Lateiner Formido für einerley hält, so ist er des Mars und der Venus Kind. Hesiod. Theog. 934. & Hygin. Præf. p. 13. Von einer andern Art war Pavor.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2376-2377.
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