Veritas

[2447] VERITAS, átis, Gr. Ἀλήθεια, ας, die Wahrheit, eine Tochter des Saturns; Plutarch. Quæst. Rom. c. 12. p. 266. oder auch nur der Zeit. Quidam ap. Gell. N. A. l. XII. c. 11. Nach andern war sie Jupiters Tochter. Pindar. Olymp. Od. X. 5. Man hält sie für eine von des Apollo Säugammen. Plutarch. Sympos. l. III. Qu. 9. p. 657. Sie wird mit unter die Götter gerechnet, und als eine Jungfrau mit einem weissen Kleide gebildet. Philostrat. Icon. l. I. n. 27. p. 802. Man stellet sie auch als ein Frauenzimmer von ansehnlicher Gestalt vor, das jedoch schlecht bekleidet ist, indessen aber einen Glanz von sich wirst, und so helle und glänzende [2447] Augen hat, als Sterne. Hippocrat. ap. Gyrald. Synt. I. p. 27. Sie wird dabey für eine Mutter der Tugend gehalten. Philostr. l. c. Man giebt sie für eine Tochter der Zeit oder Saturns aus, weil die Zeit, welche Saturnus vorstellet, die Wahrheit insgemein hervor bringet, oder auch die Menschen sich derselben zu dessen Zeiten mehr, als hernach, beflissen haben. Plutarch. l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2447-2448.
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