Acepsimas, SS. (1)

[15] 1SS. Acepsimas et Socii, MM. (22. Apr. al. 14. März, 10. Okt.) Der hl. Acepsimas, Bischof von Honit in Persien (Assyrien), ein ehrwürdiger Greis von mehr als achtzig Jahren, erhielt schon als Knabe die Vorhersagung, er werde einst um des Glaubens willen gemartet werden, was auch geschah. Denn als unter dem Könige Sapor II. in Persien eine furchtbare Verfolgung gegen die Christen ausbrach und mehr als ein halbes Jahrhundert mit gleicher Heftigkeit andauerte, wurde auch der hl. Acepsimas im Jahre 347 gefänglich eingezogen und auf das Grausamste gemartert. Nach seinem ersten standhaften Bekenntniß wurde er auf Befehl des Statthalters an den Füßen mit schweren Ketten gebunden, auf die Erde ausgestreckt, dann so grausam gegeißelt, daß sein mit Blut überronnener Leib nur eine einzige Wunde zu sein schien, und endlich nach dieser schrecklichen Mißhandlung wieder in's Gefängniß geworfen, wo er in diesem Zustande drei Jahre lang schmachten und die härtesten Leiden erdulden mußte. Nach Umfluß derselben abermal vor den Richter geführt, wurde er auf sein wiederholtes standhaftes Bekenntniß auf die Erde hingestreckt und durch dreißig Männer geviertheilt, indem fünfzehn auf jeder Seite die an den verschiedenen Gliedern seines Leibes befestigten Stricke auseinanderzogen und zwei Schergen mit ledernen Riemen auf ihn einhieben. In dieser grauenvollen Marter gab der hl. Acepsimas den Geist auf, im Jahre 350. Die Christen nahmen seinen Leichnam heimlich hinweg, während die Tochter des Königs von Armenien, die damals bei den Persern als Geißel sich aufhielt, dessen Begräbniß besorgte. Mit dem hl. Acepsimas wird zugleich das Andenken anderer Martyrer in Persien gefeiert, die theils mit ihm den Tod erlitten, theils zu gleicher Zeit, aber an andern Orten gemartert wurden. Es sind dieß 23 Bischöfe: Barbasyme, Paulus, Gaddiabbes, Sabinus, Marnas, Mocius, Joannes, Hormisdas, Papas, Jacobus, Romas, Maares, Agas, Bochres, Abdas, Abdiesus, Joannes, Abramius, Agdela, Sabor, Isaaces, Dausa und Milles; sodann Manreandes, ein Chorbischof (Weihbischof); weiter drei Priester: Josephus, Jacobus, Aithalas; zwei Diakone: Azes oder Azadanes und Abdiesus; und 251 andere Geistliche (Kleriker). Außer diesen werden mit ihm verehrt: Azades, ein Eunuch, [15] Tarbula oder Pherbutes, eine Jungfrau, nebst ihrer Schwester, die eine Wittwe war, dann ihrer Magd und noch 16,000 anderen Christen, deren Namen in den Akten genannt, und unzähligen Andern, deren Namen daselbst nicht genannt werden. Außer den Akten des hl. Acepsimas besitzen wir solche über den hl. Priester Josephus und den hl. Diacon Aithales (Aithalahas), die zu gleicher Zeit und an demselben Orte mit dem hl. Acepsimas gemartert worden. Beide wurden in die Erde eingegraben und, wenigstens ist dieß bei dem hl. Josephus gewiß, von 500 Christen, die man dazu zwang, zu Tode gesteinigt. Ueber den Tod des Eunuchen Azades empfand der Tyrann so große Reue und Betrübniß, daß er in der Folge von der allgemeinen Verfolgung der Christen abließ und nur mehr auf die Priester und Lehrer fahndete. Die hl. Tarbula, über deren Heldentod gesonderte Akten vorhanden sind, wurde mit ihrer Schwester und deren Magd deßhalb eingezogen, weil man sie beschuldigte, der Königin, die unverhofft krank geworden war, Gift gegeben zu haben. Obwohl ihre Unschuld an den Tag kam, so wurden sie doch im Gefängnisse festgehalten, weil sie sich weigerten, die Sonne anzubeten, und mit dem Eunuchen zersäget. Butler führt das Fest dieser Heiligen am 14. März auf, wahrscheinlich, weil es bei den Orientalen an diesem Tage gefeiert wird; im röm. Martyrologium stehen ihre Namen am 22. April. Nach dem Menologium des Kaisers Basilius wird das Fest des hl. Acepsimas am 10. Okt. gefeiert, weil er an diesem Tage den Geist aufgegeben habe. Nach demselben Butler sollen diese hl. Martyrer im Jahre 380, dem 70. der Regierung Sapors und dem 40. der Verfolgung, gelitten haben, aber das Jahr 350 dürfte das richtige sein.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 15-16.
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