Aemilianus, SS. (1)

[55] 1SS. Aemilianus et Soc. MM. (28. Jan.) Gr. = der Einnehmende, Artige, Gesprächige. – Der hl. Bischof Aemilian von Trevi (Trebia) in Umbrien, ward in Klein-Armenien von sehr vornehmen Eltern geboren und ging von da nach Italien, wohin ihm der hl. Mönch Hilarianus, sein Lehrmeister, und die hhl. Hermippus und Dionysius folgten. In Italien wohnte er mit seinen Gefährten anfänglich zu Spoleto und predigte daselbst das Evangelium, wurde aber später zum Bischof von Trevi erhoben. Weil er in der Verfolgung des Kaisers Diocletian den Götzen nicht opfern wollte, wurde er auf das Grausamste gepeitscht, und obgleich er zum Beweis der christlichen Wahrheit einen Kranken, den die heidnischen Priester vergeblich zu heilen sich bemüht hatten, alsbald gesund machte, so wurde er doch auf die Folter gelegt, in die Seiten gebrannt, sodann in einen Kessel mit geschmolzenem Blei gehoben und darauf mit einem angehängten Steine in den Fluß Clitunno gestürzt. Da ihm jedoch dieß alles nicht im Geringsten schadete, wurde er in die Arena geführt und den Löwen vorgeworfen, die ihm aber nicht nur nichts zu Leide thaten, sondern ihn vielmehrliebkoseten, was zur Folge hatte, daß bei 2000 von den Zuschauern zum Christenthume sich bekehrten. Nach vielen andern Martern wurde er endlich sammt seinen drei Gefährten zum Tode durch das Schwert verurtheilt. Aber auch dießmal wollte das Schwert seinen Hals nicht durchschneiden, was auf sechs seiner Henkersknechte solchen Eindruck machte, daß sie sich auf der Stelle zum Christenthum wandten. Zuletzt wurde [55] er durch eine Stimme vom Schauplatz dieses Lebens abgerufen. Auf Gemälden wird er dargestellt im bischöfl. Ornate, ein Schwert (Martyrium) und einen Balken neben sich, da er einen solchen durch sein Gebet verlängert haben soll.


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 55-56.
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