Alferius, S.

[139] S. Alferius, Abb. (12. Apr.) Der hl. Alferius war Gründer und erster Abt der Genossenschaft von Cava in Italien und wurde zu Salerno geboren, wo er von der berühmten Familie der Pappacarbonen, welche die alten longobardischen Fürsten zu ihren Ahnen zählten, herstammt. Sein Landesherr Gisulphus I. schickte ihn einst als Kanzler nach Frankreich, wo er, nachdem ihn Gott von einer schweren Krankheit befreit hatte, in das Kloster Clugny sich aufnehmen ließ und daselbst eine Zeitlang blieb, bis er in sein Vaterland zurückberufen und ihm die Aufsicht über alle Klöster daselbst ertheilt wurde. Doch aus Liebe zur Einsamkeit begab er sich auf den nahegelegenen Berg Fenestra zwischen Salerno und Amalfi, in welchem eine Schlucht gegen das Meer sich hinzog, die man die Cava des Maieliianus hieß, und siedelte sich hier an. Bald sah er heilsbegierige Männer um sich versammelt, von denen er zu ihrem geistlichen Führer gewählt wurde. Im Jahre 980 erbaute er daselbst ein Kloster sammt Kirche zu Ehren der hl. Dreifaltigkeit und legte so den Grund zu dem berühmten Kloster von Cava. Unter seinen Schülern waren der hl. Leo, der ihm in der Leitung des Klosters nachfolgte, und Desiderius, Sohn des Grafen von Benevent, der nachmals unter dem Namen Victor III. den päpstlichen Stuhl bestieg. Unter andern Wundern soll hier nur jenes genannt werden, wornach er einst vom Teufel in einer Versuchung über den Berg hinunter an das Meeresufer geworfen wurde, aber dabei nicht den mindesten Schaden nahm. Nachdem ihm von Christus sein Todestag angekündigt worden mit den Worten: »Am Tage meines Abendmahles wirst du zu mir kommen,« starb er wirklich am Grünendonnerstag den 12. April 1050, nachdem er 120 Jahre alt geworden. Die Genossenschaft von Cava gewann später große Ausdehnung in Italien und in kurzer Zeit zählte sie in Sicilien, im römischen und im neapolitanischen Gebiete 333 Klöster, die sämmtlich dem Gotteshause zu Cava untergeben waren. Sie bildeten die berühmte Congregation von Cava. – Der hl. Alferius heißt manchmal auch Adalferius.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 139.
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