Alto, S.

[154] S. Alto, Abb. (9. Febr.) Der hl. Alto, ein schottischer Edelmann, wanderte um die Mitte des 8. Jahrhunderts (durch göttliche Eingebung – admonitus a Domino per visionem) nach Bayern und wählte in einer wilden Gegend zwischen München und Augsburg seinen Aufenthaltsort, wo er dem Gebete und der Betrachtung oblag. Durch seine Predigten wurde eine große Menge Einwohner jener Gegend in den Schooß der Kirche Jesu eingeführt. Der Ruf seiner Heiligkeit gelangte bis an den Thron des Königs Pipin, der ihm einen Theil des von ihm bewohnten Waldes schenkte. Dadurch kam der hl. Alto auf den Gedanken, daselbst ein Kloster zu stiften. Er fällte die Bäume eine Strecke weit und errichtete gegen das Jahr 750 ein kleines Gebäude, in welches er einige Benedictinermönche aufnahm. Als kurz nachher der hl. Bonifacius dahin kam, weihte er die Kirche ein und ernannte Alto zum ersten Abt dieser keimenden Genossenschaft. Die Abtei ward nach ihrem Stifter Altokloster oder, nach damaliger Sitte, Altomünster genannt. Noch wird in Altomünster ein Brunnen. gezeigt, den der hl. Alto geweiht haben soll und »dem bis dato keine Frauensperson sich nahen darf.« Im 15. Jahrhundert wurde dieses Kloster an die Brigittinen abgegeben, und rechts und links der Kirche ein weibliches und ein männliches Kloster angebracht, das bei der Säcularisation aufgehoben, vor etlichen Jahren aber den Brigittiner-Nonnen wieder zurückgegeben wurde. Der hl. Alto starb im J. 760. In Deutschland wird er am 9. Febr. gefeiert; in den Kalendern Englands aber steht sein Name am 5. Sept.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 154.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: