Amandus, S. (5)

[160] 5S. Amandus, Ep. (18. Juni). Dieser hl. Amandus war Bischof von Bordeaur und diente, wie der hl. Paulinus von Nola berichtet, Gott von seiner Kindheit an. Sobald er vom hl. Bischof Delphinus zu Bordeaux zum Priester geweiht worden war, bewies er großen Eifer für die Ehre Gottes und für das Heil der Seelen. Hier war es, wo er den hl. Paulinus im Glauben unterrichtete und ihn zum Empfang der hl. Taufe vorbereitete. Von jener Zeit an stand auch Paulinus stets in enger Freundschaft mit dem hl. Amandus; er schrieb ihm mehrere Briefe, und wir sehen aus denen, die auf uns gekommen, daß er große Verehrung für dessen Tugend hegte. Nach dem Tode des hl. Delphinus, der am 24. Dec. verehrt wird, wurde der hl. Amandus zum Bischofe der Kirche von Bordeaux erwählt, etwa 400 n. Chr.; allein er legte bald dieses Amt zu Gunsten des hl. Severinus, der sich zu ihm zurückgezogen hatte, nieder, und wollte es nicht eher wieder annehmen, als nach dem Tode dieses Heiligen. Einige halten diesen hl. Severin für den hl. Erzbischof Severin von Köln, Andere aber für einen von diesem Verschiedenen. Nach Butler soll er aus dem Morgenlande (ex partibus Orientis) nach Bordeaux gekommen seyn, während die Bollandisten für erstere Meinung zu seyn scheinen. Das Todesjahr des hl. Amandus ist ungewiß. Er ist es, dem wir die Erhaltung der Schriften des hl. Paulinus, der im J. 431 starb, zu verdanken haben. Sein Name steht am 18. Juni im römischen Martyrologium.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 160.
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