Amatus, S. (1)

[164] 1S. Amatus, Ep. (31. Aug.) Lat. = der Geliebte. – Der hl. Amatus, Bischof von Nusco (Numestro) im Königreich Neapel, wurde im J. 1104 in dieser Stadt geboren. Schon von Jugend auf zeigte er einen sehr frommen, zu allem Guten geneigten Sinn. Als er im 14. Jahre seine Eltern verlor und somit Erbe des Hauses ward, schenkte er reichliche Summen an die Armen, wurde Priester und leuchtete durch sein hl. Beispiel in noch hellerem Glanze, weßhalb ihn sein Bischof zum Archipresbyter erwählte. Vom Rufe des hl. Wilhelm von Monte-Vergine, der in der Nähe von Nusco das Kloster St. Salvator bewohnte, angezogen, begab er sich mit einem Bürger, Namens Johannes, zu ihm und bat um Aufnahme unter die Seinigen. Als Wilhelm im Jahre 1142 gestorben war, baute Amatus das Kloster Fontiliano, wo unter Andern auch ein Jüngling eintrat, dem der hl. Amatus die Gabe der Rede erfleht hatte. Da im Jahre 1152 der bischöfliche Sitz von Nusco erledigt worden, begehrten ihn der König, die Geistlichkeit und das Volk als Bischof, so daß er sich nicht weigern konnte, die Würde anzunehmen. Amatus erwählte zum Nachfolger im Kloster jenen Mönch, dem er durch sein Gebet die Gabe der Sprache erfleht hatte, und verwaltete sein neues Amt mit apostolischem Eifer. Als Amatus am 31. Aug. 1193 in der Kirche das hl. Meßopfer verrichtet hatte und in's Gebet versunken vor Gott lag, verschied er im Herrn. Seiner vielen [164] Wunder wegen erwählte ihn die Stadt zum Patrone. Er steht auch im Mart. Rom.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 164-165.
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