Angelelmus, S.

[208] S. Angelelmus, Ep. (7. Juli). Der hl. Angelelmus (frz. St-Angelaume) war Bischof von Auxerre (Antissiodorum) in Frankreich und seiner Geburt nach ein Bayer (Bajoarius), dessen Vater Obtelmus und dessen Mutter Hogarde hieß. Wegen seiner Herzenseinfalt und Nächstenliebe zum Priester geweiht, wurde er zuerst Abt des Klosters der hhl. Gervasius und Protasius, und dann nach dem Tode des Bischofs Aaron in der Kirche des hl. Germanus unter dem Vorsitze des Bischofs Jeremias von Seez, der auf Befehl Kaiser Karls des Großen nach Auxerre kam, von Klerus und Volk zum Bischof dieser Stadt erwählt. Als Bischof lebte er ganz seinem Amte, und ließ sich besonders die Armen und die Verschönerung der Kirchen angelegen seyn. Er regierte 17 Jahre die Kirche von Auxerre – und zwar glauben die Einen vom J. 807, wo Bischof Aaron starb (s. Aaron4), bis 824, die Andern vom J. 810 bis 827. Dem hl. Angelelmus werden die lateinischen Verse zugeschrieben, welche auf den hl. Paschasius Radbertus noch vorhanden sind, allein mit Unrecht, wie die Bollandisten sagen, da sie einen gewissen Engelmodus zum Verfasser haben. Abbé Migne zweifelt, ob unser Heiliger Bischof von Auxerre gewesen, und läßt ihn im 7ten Jahrh. blühen; allein sein bischöfliches Amt in dieser Stadt ist außer Zweifel, und was die Zeit seines Lebens betrifft, so fällt sie, wie wir gesehen haben, in das Ende des 8ten und in den Anfang des 9ten Jahrhunderts.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 208.
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