Antonius, S. (19)

[255] 19S. Antonius, Abb. (4. Mai). Dieser hl. Antonius (bei Migne St-Antoine du Rocher geheißen) war Abt im Kloster des hl. Julianus zu Tours in Frankreich. Als er lange Zeit in besagtem Kloster genau nach der Regel gelebt, begab er sich auf einen Berg in der Nähe desselben und schloß sich da in eine enge Zelle ein, die aus Stein gehauen war. Wann er gelebt und gestorben, ist nicht genau bekannt (nach Migne im 7. Jahrh.); man weiß nur noch, daß er vor seinem Ende von dem Pfarrer der Gegend mit den hhl. Sacramenten versehen und der Leib nach seinem Tode in das Kloster zurückgebracht worden. Auf gestellte Anfrage der Bollandisten bei den Jesuiten in Tours, was man von dem hl. Antonius dort wisse, wurde ihnen zurückgeschrieben, man glaube, derselbe sei der erste Abt des Klosters des hl. Julian gewesen, und befinden sich einige Reliquien mit dem Bilde des Heiligen in jenem Kloster; der hl. Leib aber ruhe in dem etwa 3 Stunden von Tours entfernten Dorfe Saint-Antoine, gewöhnlich du Rocher genannt. Nach Migne wurden seine Reliquien von den Calvinisten im 16. Jahrhundert entweiht und zerstreut.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 255.
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